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Haifischflosse die x-te


B-Movie Filmer James Nunn hat sein Repertoire persönlich erweitert. Nach mittelprächtigen Filmchen wie "Hooligans 3" und "One Shot", sowie "Marine 5", kam dieser etwas hilflose Haifischschocker hinzu, der versucht, das "Weisse Hai" Thema für sich zu nutzen und seinen eigenen Senf dazuzuschmieren. Gecastet wurden ausschliesslich Jungdarsteller, die den wenigsten bekannt sein dürften. Kein Wunder, playten diese in weniger grossartigen Netzhautablösern mit. Vielleicht stellt sich ja irgendwann mal Erfolg ein.

Nat und ihre vier Freunde zieht es an den mexikanischen Strand, um dort ihren Springbreak zu feiern. Nachdem ihnen ein beinloser Bettler von seiner überlebten Haiattacke erzählt, machen sich die jungen Leute bedenkenlos am nächsten Tag auf, um zwei Jetski zu klauen. Aus rasantem Spass auf dem Meer wird schon bald bitterböser Ernst: Die leichtsinnigen Teenager verunglücken mit ihren Jetski und treiben seitdem auf dem Meer. Nicht nur der unsägliche Durst sowie die heisse Sonne macht den jungen Leuten zu schaffen, auch ein Weisser Hai, der Appetit hat, taucht schon bald auf und eröffnet seine Jagd auf Menschenfleisch. Der Kampf ums nackte Überleben beginnt.

James Nunn schlachtet den Haifilm weiter aus, wie man ein Schrottauto in seine Bestandteile auseinandernehmen kann, bis keine Schraube mehr dreht. Sicherlich ist "Shark Bait" kein Hailight unter den Maritim-Schockern, aber gleichzeitig auch kein Absäufer, von denen es auch zuhauf gibt. Nur verpasst es Nunn und Team, eigene Wege zu beschreiten bzw. festgelegte Regeln zu brechen. Und auch sonst werden hier mit altbekannten Stilmitteln gearbeitet. Die Haistory nimmt somit einen vorhersehbaren und kaum spektakulären Verlauf, bietet kaum neues und verbirgt keine Überraschungen, die es nicht gibt. Lediglich wird der Thrill auf offener See storytechnisch abgewandelt und dient dabei den üblichen Mechanismen. Wo es an Spannung hapert, wird an kruden Schocks herangetastet, aber dabei immer auf Sparflamme gegart. Und so dümpelt der etwas seelenlose Hochseethriller glanzlos und ohne Tiefgang kieloben trostlos vor sich hin. Und manchmal darf halt auch mal das Schicksalslos "Zufall" nachhelfen, um ein bisschen Biss zu garnieren. Auch die schauspielerische Leistung lässt etwas zu wünschen übrig und bewegt sich auf Teenieschmuddelniveau. Somit sticht der Rückenflossenhorror aus dem inzwischen inflationären Subgenre nicht wirklich heraus.

Haifischsuppe mit roher Fleischeinlage, der nur genüsslich auf der Shark Wars Welle mitsurft, kaum erfrischendes beiträgt. Ein solider Ich-alleine-mit-dem-Hai-auf-dem-Meer Situationsthriller, der Filmen wie "Open Water" und schon gar nicht dem "Weissen Hai" das Wasser absäuft.


Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Ein paar heftig- blutige Schockeinlagen machen zu schaffen und festigen die blaue Freigabe!

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