The Twin (2022)

Nach einem tragischen Unfall, bei dem einer ihrer Zwillinge ums Leben kam, ziehen Rachel und ihr Mann Anthony mit ihrem verbliebenen Sohn ans andere Ende der Welt, in der Hoffnung, sich ein neues Leben aufzubauen. Was als eine Zeit der Heilung in der ruhigen skandinavischen Landschaft anfängt, nimmt bald eine unheilvolle Wendung, als Rachel beginnt, die erschütternde Wahrheit über ihren Sohn aufzudecken und sich den bösartigen Kräften entgegenstellt, die versuchen, ihn in ihre Gewalt zu bringen.

Taneli Mustonen heisst der Regisseur dieses Streifens, was uns verrät, dass dieser tatsächlich eine finnische Produktion ist. Aus diesem Land habe ich in meinem Leben eine Handvoll Filme gesehen – die meisten waren durchaus gelungen. LAKE BODOM vom gleichen Regisseur ist allerdings eher Käse – da hat er sich hier enorm gesteigert.

Den ganzen Film fällt auf, dass man sehr viel Wert auf interessante Kameraeinstellungen legt. Ich kann hier nicht mehr verraten, weil ich dann spoilern würde, aber manches erinnert (ich weiß es sind große Schuhe) teilweise wirklich an Hitchcock.

Auch wenn der Film doch eher gemütlich beginnt, baut er von Anfang an eine untergründige Spannung auf, ohne dass man genau sagen kann, wie er das macht - denn allzu viel passiert nicht.

Nach etwa eine halben Stunde allerdings kommt THE TWIN dann in Fahrt und kann bis zum Ende überzeugen Dort gibt es noch eine überraschende Wende. Für diese war ich wohl zu müde – aber man kann, wenn man genau aufpasst, durchaus auf die Lösung kommen.

Anscheinend traut Mustonen jedoch finnischen Darstellern nicht zu, diesen Film zu tragen, denn hier agieren in den Hauptrollen eine Australierin und ein Schotte. Schade eigentlich, denn ich finde immer, wenn man schon aus einem Land mit einer eher unbekannten Filmszene kommt, sollte man auch den einheimischen Darstellern eine Chance geben.

Fazit: Ein spannender Mix aus Horrorfilm und Psychodrama. Die Atmosphäre ist wohlig schaurig und die Geschichte überraschend gut durchdacht. Eigentlich ein sicherer Tipp.

Die vielen schlechten Bewertungen hier, kann ich nicht nachvollziehen