Review

Freudsche Versprecher


Eine Frau geht zum Psychologen - und langsam aber sicher eskaliert die Stimmung, die alptraumhafte Atmosphäre, die Gesprächsstruktur und die Wahrheit. „The Parker Sessions“ bereitet ein mutiges, schwarz-weisses Beinahe-Kammerspiel vor und lässt es dann ganz handfest und genüsslich ins Gesicht des geschockten (und bis dahin vielleicht teilweise auch etwas gelangweilten) Zuschauers explodieren…

„The Parker Sessions“ erinnert ein wenig an eine verstörende Mischung aus „The Bunny Game“ und „Hard Candy“ mit klarer psychologischer Kante und Schwerpunkt auf Gespräche, Gedanken und Zwischenmenschlichem. Eine Zwei-Personen-Show zwischen Schatten, undurchsichtigen Plänen und später Rache, zwischen Psychos und Traumaüberwältigung. Gewaltspitzen und seelisches Ritzen. Randkino, geschwätzig und gewalttätig. Abgrundlichtspiele mit minimalen Mitteln. Verspielt und versprengt. Besorgt und besorgniserregend. Ein ausbaufähiges Empfehlungsschreiben. Nicht nur visuell ein bipolares Spiel der Gegensätze. Passiv-aggressive Aufarbeitung, Eskalation, Egomanie. Kein „Insomnia“ oder „Memento“ oder „Eraserhead“. Aber in seinen besten Momenten zumindest an deren Gehege. 

Fazit: ein bitteres Psychogramm zwischen Couch, Alptraum, Schlafstörung und Stilgemälde einer Zeit und Generation voller interner Störungen und externer Einsamkeiten. Solides Debüt. Etwas underwhelming vielleicht und gewollt „schmal“ gehalten. 

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