Die junge Sally Floss muss mitten im Corona-Lockdown erfahren, dass ihr Opa mit den Hypotheken-Zahlungen für sein Haus im Rückstand ist und sie beide bald auf der Straße sitzen, wenn die Bank nicht zeitnah ihr Geld kriegt... und eine erste Rate über 5000 Dollar ist schon bald fällig. Beim Versuch, ein paar alte Kriminal-Romane im Internet gewinnbringend zu verscherbeln, gerät Sally an den gleichaltrigen Luke, dem kürzlich ein wertvoller Ring gestohlen wurde, den ihm seine dahinsiechende Großmutter geschenkt hat. Und da Luke nun der Meinung ist, dass es sich bei dem Dieb vermutlich um ein Familien-Mitglied handeln muss, engagiert er Sally, damit diese herausfindet, wer denn nun der Langfinger ist. Die kleine Spürnase verliert keine Zeit und macht ein paar Video-Anrufe, um den Verdächtigen auf den Zahn zu fühlen... James Cullen Bressack, ein ehemaliger The Asylum-Handlanger und Regisseur des ziemlich beschissenen Mel Gibson-Streifens "Hot Seat" (der übrigens aktuell auch das Van Damme-Comeback-Vehikel "Born to Kill" am Start hat... na, das kann ja was werden...), versucht sich mit "Sally Floss: Digital Detective" mal an was völllig anderem und liefert ein gänzlich auf 'ne jugendliche Zielgruppe zugeschnittenes Detektiv-Filmchen mit neunmalkluger Titel-Heldin im passenden Alter ab, dem man allerdings die - vermutlich Pandemie-bedingten - Produktions-technischen Beschränkungen mal so richtig heftig ansieht... und so ist das Ganze auch nicht viel mehr geworden als eine COVID-gebeutelte "Nancy Drew"-Variante fürs Internet-Zeitalter, was sich halt im Endeffekt darin äußert, dass hier in einer Tour die Video-Calls aneinandergeklatscht werden und die Angelegenheit ohne den kleinsten Funken Action in endlosen Dialog-Szenen absäuft, bei denen die Darsteller ihre dusseligen Texte direkt in die Kamera sabbeln. Interesse für die *ähem* Geschichte kommt so jedenfalls nicht auf, Spannung sowieso nicht und es würde mich mal echt nicht wundern, wenn die angepeilten Kids da nach spätestens zehn Minuten vor lauter Langeweile abwinken und sich lieber wieder ihren Smartphones zuwenden. Und da das alles inszenatorisch mal das genaue Gegenteil von "Hot Seat" und echt nicht derart over-the-top geraten ist wie dieser, kann Bressack hier noch nicht einmal visuell für ein bisschen Aufsehen sorgen... da vermisst man fast schon die beschissen hingepixelten Explosionen aus dem PC, die dort noch sowas wie "Schauwerte" geliefert haben. Für dezentes Interesse bei 'ner älteren Zuschauerschaft könnte da allenfalls noch die Besetzung sorgen, in der sich durchaus ein paar bekannte Gesichter tummeln... doch auch da lauert noch eine böse Überraschung auf einen: Während ein Wiedersehen mit "Let off some steam, Bennett!"-Vernon Wells in einem mal ganz konträren Part als lieber Opi noch irgendwie nett ist und die Auftritte von Richard Tyson und dem unvermeidlichen Eric Roberts zumindest nicht weh tun, klappt einem aber mal so richtig der Unterkiefer auf den Boden, wenn man 'nen Blick auf Tara Reid wirft, die mittlerweile echt völlig durch ist und aussieht wie'n Verkehrsunfall... dagegen nehmen sich die "Sharknado"-Streifen ja direkt wie absolute Karriere-Höhepunkte aus, in denen war sie noch nicht so abgewrackt...
2/10