Malefique: Psalm 666 (2002)

Handwerklich guter Franzose!

Die Franzosen zeigen in den letzten Jahren in Sachen Horrorfilmen wie`s geht und machen erstaunliche Fortschritte; im Gegensatz zu den amerikanischen Kollegen, die sich inhaltlich und optisch nicht mehr weiterentwickeln zu scheinen und auf dem Stand der späten 80er und 90er zu verharren.

Auch dieser obskure, okkultistisch veranlagte Fantasyschauerplot
mit Hang zu satirischen Spitzen hat es, trotz wenig blutiger Einlagen, in sich.
In einem französischen Verlies proben vier Häftlinge den Aufstand in Form von Ausbruch via Zauberformelbuch, geschrieben mit menschlichen Blut, das sich in der Zellenwand eingemauert, befunden hat.Das dieses Buch von einem irren Serienmörder, der einst hier eingeschlossen war, stört kaum jemanden.Und tatsächlich: Die Formeln zeigen ungeahnte, aber böse Wirkung.

Ganz schön makaber, was sich die Produzenten hier haben einfallen lassen.Aber durch comichafte, überzogene Charaktere, bekommt "Malefique" eine irre und zugleich wahnwitzige Note.
Der ineressierte Okkultist bekommt alle Klischees des Schwarzen Filmes als Abfolge verrückter Szenen zu sehen und spüren.

Der Streifen wechselt sich warm ab zwischen brüderlichen und zugleich harten Knastfilm und mysteriösem,halluzinatorischen Gruselkick, was die Spannung in jedem Fall aufrecht erhält und nicht verschwenderisch mit Hardcoremomenten umgeht.Nein, hier werden blutige Sequenzen wohldosiert, aber zum richtigen Zeitpunkt, eingesetzt.

Die weniger geschliffenen, aber ausdrucksstarken Dialoge beweisen mehr Knastatmo und auch ansonsten bietet der Film handwerklich solide Kost.

Der Schluss wirkt allerdings behäbig, ja schon leicht hilflos und hätte mit mehr Geschick und Finesse in ein "Clou Final" umgewandelt werden können.
Nichtsdestotrotz bleibt der Film aus dem Land des Baguette eine kleine Filmperle in sich und bereitet auf seine kranke und sadistische Weise Freude und Lust auf`s Zuschauen und Nägelkauen.
Für Freunde des etwas anderen Geschmackes jenseits der US- amerikanischen Landesgrenze.