Malefique: Psalm 666 (2002)

Nunja,drei Knastinsassen und ein Verrückter wollen mit Hilfe eines zufällig gefundenen Okkultbuches ausbrechen.

In einer eindrucksvollen Eingangssequenz sehen wir einen Typen – wie sich später herausstellt,ebenfalls Inhaftierten – der mit dem Blut eines aufgeschlitzten Typen merkwürdige Zeichen an die Wand pinselt,die nach Aufsagen einiger Psalme zu leuchten beginnen.
Szenenwechsel:Von nun an verfolgen wir in einem Kammerspiel wie der Unternehmer Carrere,der intellektuelle Lassalle,Transe Marcus und der durchgeknallte „Bübchen“sich eine Gefängniszelle teilen.Hinter einem Stein findet man ein Buch mit merkwürdigen Aufzeichnungen.Man experimentiert herum und stellt fest,dass der Vorbesitzer(aha!-Der Typ aus der Eingangssequenz!)mit Hilfe schwarzer Magie offensichtlich ausbrechen konnte.

Einiges an diesem Kammerspiel ist wirklich gelungen:Die Darsteller agieren glaubwürdig und sind treffend besetzt worden,die Optik der dreckig-kalten Gefängniszelle ist ordentlich,die drückende Atmosphäre kommt an.
Aber….Irgendwie bleibt alles recht oberflächlich und ohne nennenswerten Tiefgang.Wir erfahren zu wenig über die Insassen,um mit ihnen mitfiebern zu können.Das Ableben von Bübchen(eine gut gemachte Splatterszene übrigens !)ließ mich völlig kalt,aber auch das Schicksal der anderen ging mir nicht sehr nahe.
Sicher mutet eine kurzhaarige Transe mit deutlich sichtbaren Brüsten skurril an und lädt zum Schmunzeln ein,aber über Identitäten wird hier viel zu wenig gesagt.
Vieles wirkt in diesem Kontext einfach nur banal und belanglos und viel Zeit und Potential werden verschenkt,wieder anderes wirkt unglaubwürdig.(Einen Irren wie „Bübchen“würde man niemals in ein normales Gefängnis sperren und spätestens dann,wenn er anfängt sich zu verstümmeln würde er verlegt werden…)

Egal,für mich rettet das Ende den Film dann doch noch etwas,denn ich fühlte mich deutlich an die typischen Finale der TV-Serie“Gänsehaut“erinnert,was eigentlich nur mit dem Begriff“abgefahren“zu bezeichnen ist.

Schade,dass weitestgehend Tempo und notwendige Tiefe fehlen,denn die Grundidee ist wirklich gut.
Immerhin mal etwas anderes.
6 von 10 Punkten