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1999 läutete der erste „American Pie“ – Teil ein Revival der Teeniekomödien ein, die ehemals von Filmen wie „Eis am Stiel“ geprägt worden sind. 2 Jahre später folgte die gelungene Fortsetzung, um nun endlich mit einer Hochzeit die Trilogie abzuschließen. Ein erneutes Aufwärmen des Stoffes wäre angesichts dieses geschlossenen letzten Teils und der Tatsache, dass das Genre für Jahre ausgelutscht ist, auch nicht von Nöten.

Das wird auch in „American Wedding“ langsam deutlich, denn sich inzwischen anderweitig in Hollywood orientierende Schauspieler wie, um nur die wichtigsten zu nennen, Chris Klein, Shannon Elizabeth, Mena Suvari oder Tara Reid, waren nicht mehr dazu bereit ein drittes Mal in ihre Rollen zu schlüpfen beziehungsweise zu finanzieren – was letzten Endes auf dasselbe hinausläuft. So dreht sich der letzte Teil um Jims (Jason Biggs) und Michelles (Alyson Hannigan) Hochzeit und die entsprechenden Vorbereitungen. Klar, dass dabei alte Freunde nicht fehlen dürfen und das erwartete Chaos ausbricht.

Nun im Grunde baut Teil 3 fast nur noch auf Stifler (Seann William Scott), der inzwischen Footballcoach ist, aber kein bisschen reifer ist und zu Jims Hochzeit nicht eingeladen werden soll, auf. Da er diesem jedoch das Tanzen beibringt gelangt das personifizierte Chaos doch noch in letzter Sekunde an Bord. Wer nun glaubt Stifler aus den ersten Teilen zu kennen, der wird sich wundern, da Steve sich hier nur noch ferkelnd, pöbelnd und grimassenschneidend, als gebe es kein Morgen, aus der Affäre zieht. So ist der Film bald eine reine Stifler-Komödie, die auf die Dauer in ihrer Konstellation eintönig wirkt, da Stifler nur eins im Kopf hat: Michelles Schwester auf der Hochzeit flach zu legen. Während Kevin (Thomas Ian Nicholas) dabei zum kompletten Statisten, den niemand vermisst hätte, verkommt, bleibt auch Paul Finch (Eddie Kaye Thomas) seltsam blass und kann angesichts des Stifler-Overactings nicht an alte Tugenden anknüpfen. Für Michelle reicht es sogar nur für ein paar dumme Dialoge und viel zu viele Kuhgesichter.

Nichts desto trotz hat Adam Herz wieder genug Einfallsreichtum bewiesen, um die Lachmuskeln zu strapazieren. Jim tritt wie gewohnt in die unmöglichsten Fettnäpfchen, die dann insgesamt leider harmloser als in den Vorgängern ausfallen. So ist es an Stifler hier die entsprechenden Innovationen zu präsentieren, was der sich nicht zweimal sagen lässt. Ein Tanzduell in einem Transenschuppen gehören genauso dazu, wie der von ihm verursachte Höhepunkt einer schlecht geplanten Junggesellenabschiedsparty mit allerlei dominanten Frauen (Vorsicht, Lachanfall vorprogrammiert). Ein paar völlig abgedrehte Momente, wie das unwillkommene Kauen von Hundescheiße sind in ihrer Durchführung allerdings extrem unglaubwürdig und stehlen dem Film damit seinen Charme.

Denn diesen hat der Abschluss durchaus, da über zwei Filme lieb gewonnene Figuren hier versammelt sind, die ein Genre geprägt und uns verdammt unterhaltsame Kinostunden geschenkt haben. So tut es fast schon etwas weh am Ende mit anzusehen, wie der Bund fürs Leben geschlossen wird und man im nachhinein sogar feststellt, dass fast jeder Figur sich über die Filme hinweg entwickelt hat und nicht in dem pubertären Stadium des ersten Teils stecken geblieben ist. Die Musik hat sich hingegen, und das ist auch gut so, nicht verändert, so dass genug rockige Ohrwürmer der Marke Sum41 zu hören sind.

Fazit:
Der Abschluss der Apfelkuchen-Trilogie hat seine Sonnen- und Schattenseiten. Dem schwachen Drehbuch, dem völlig überdrehten Stifler und dem unterforderten Paar stehen viele gelungene Gags, ganz in der Tradition dieser Reihe, gegenüber. Da sich hier für Fans am Ende fast schon etwas Wehmut einstellt, die Musikauswahl wieder gelungen ist und es in ein paar Situationen wirklich kein Halten mehr gibt, reicht es noch für ein „Gut“. Es sind nun mal Figuren, die man zu schätzen gelernt hat und nicht mehr missen möchte. Ein vierter Teil ist jedoch wirklich nicht mehr nötig.

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