Und am Ende bleibt die Ernüchterung!
Nachdem man im ersten Teil die Unschuld verlor und im Zweiten die große Liebe entdeckte, war es ein logischer Schritt im Dritten Teil gleich zur Hochzeit zu schreiten.
Wieder mit neuer Regie, aber erneut mit einem Script von Adam Herz (Script des 1. Teils). Doch wer an ein Back to the Roots dachte liegt falsch! Und wer erwartete, dass bei diesem Hochzeitsfilm das Brautpaar die zentrale Rolle einnimmt, noch fälscher!
Denn hier ist zur Abwechslung mal Stiffler (Seann William Scott) an der Reihe uns durch den Film zu führen. Wobei wir auch gleich beim größten Problem dieses Sequels sind. American Pie lebt vom Charme der Charaktere, man mag sie und sie sind einem, wie in manch anderem Film dieser Art, nicht egal. Doch wie man es auch drehen und wenden mag, Stiffler ist einfach der unsympatischste Charakter der Serie. Und dies ist sein Film, und die Hochzeit seine Bühne!
Natürlich hat auch der Rest der Clique seine Screentime, doch knapp rationiert. Gerade genug um sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wobei Oz (Chris Klein) hier gänzlich zu vermissen ist, aber er hielt sich ja auch im zweiten Teil schon ziemlich rar.
Die Witze an sich sind genre- & reihenspezifisch natürlich wieder recht tief angesiedelt, sorgen aber oftmals für sehenswerte Gags und gute Lacher wie dem Dancekontest in einer Schwulenbar. Andererseits findet man auch den ein oder anderen Rohrkrepierer den man sich hätte sparen können.
Viel wurde auch verschenkt, denn allein die Thematik dass Michelles Eltern ihre Tochter für ein jungfreuliches und rundum anständiges Mädchen halten wird genauso schnell fallen gelassen, wie es angesprochen wurde. Wobei man dort noch eine Menge hätte rausholen können.
Fazit:
Nach 2 Teilen die wie aus einem Guß wirkten, hat man mit dem Dritten ein gutes Stück an Boden verloren. Doch nun ist die Trilogie komplett und hat hier hoffentlich ihr Ende gefunden, denn auf ein "American Pie - Jetzt geht´s zur Scheidung" kann ich auch getrost verzichten.
Bewertung: 6/10