Wow, was für eine geniale Anime-Serie, „The Vison of Escaflowne“ ist Fantasy in Reinkultur. Die Schülerin Hitomi besitzt seherische Fähigkeiten und legt ihren Klassenkameraden die Tarotkarten. Eines Tages wird sie in scheinbar willkürlich in eine andere Welt entführt Gaia. Diese Welt ist in verschiedene im Konflikt stehende Königreiche unterteilt und wird neben Menschen auch von anderen Rassen bewohnt. Hitomi wird zur Schlüsselfigur im Krieg der scheinbar bösen Zeibacher gegen die scheinbar unschuldigen freien Völker Gaias. Warum, wieso und weshalb das so ist entfaltet sich innerhalb der 26 Episoden auf höchst unterhaltsame und fesselnde Weise.
Was macht Escaflowne so gut? Die unglaublich liebevoll in Szene gesetzte komplett in sich beständige Fantasy Welt und die wendungsreiche Geschichte epischem Ausmaßes, welche in dieser spielt. Die Serie schafft es den Zuschauer völlig in ihren Bann zu ziehen, da sie ein alternatives Universum entwirft, welches ständig wieder ins Staunen versetzt. Elemente aus der Science Fiction (das Zeibacher Reich), Fantasy (die Drachen), Mystery (die Visionen) und weltlicher Historie (Architektur, mittelalterliches Ränkespiel) verschmelzen zu einer Welt, n der man ständig wieder überrascht und beeindruckt werden kann.
Man bekommt einen wahren Haufen an Figuren vorgesetzt, trotzdem fällt es nie schwer diese auseinander zu halten. Einige etwas, na ja klassisch, einige innovativ. Die Beziehungen zwischen den Protagonisten nehmen einen recht großen Teil der Handlung ein, sind zwar recht interessant, driften aber gegen Ende leider etwas ins Kitschige ab. Die Handlung beginnt mysteriös und fesselnd, verliert kurz vor dem spektakulären (vielleicht etwas dick aufgetragenem Finale) aber etwas an Fahrt. Vor allem das Geschehen um die Schicksalsmaschine wirrt manchmal arg verwirrend und, sagen wir mal eigenwillig.
Animationen und Zeichenstil sind wirklich gelungen, was allerdings noch besser ist, sind die Bildkompositionen. Gaia wird immer gekonnt und visuell beeindruckend in Szene gesetzt, viele Einzelbilder könnte man sich glatt als Gemälde an die Wand hängen oder zumindest als Wallpaper gebrauchen. Musikalisch wird Kinoniveau geboten, abwechslungsreiche, immer passende und teilweise recht ohrwurmlastige Melodien untermalen das Geschehen. Die deutsche Synchronfassung ist meiner Meinung nach Recht gut gelungen, auch wenn einiges überdramatisiert wird, das passt aber sehr in das mittelalterliche Ambiente.
Fazit: Wie gesagt Escaflowne begeistert durch sympathische Figuren, ein klasse Steam-Punk Design und die geniale, anspruchsvolle Story in einem fantastischem Universum. Technisch stark, aber von neueren Serien eindeutig übertroffen, würde ich die Höchstpunkzahl geben, wenn die Storyelemente um die Schicksalsmaschine etwas weniger wage und die Anflüge von Kitsch etwas seltener wären. Trotzdem spitze sollte man definitiv kennen.