Review

Gehen zwei Brüder durch den Wald…

Zwei jugendliche Brüder fesseln ihren aggressiven Vater ans Bett (von dem sie scheinbar missbraucht und geschlagen wurden) und machen sich auf eine langsame Reise durch den Wald - mit einem Ziel, das der Film lange Zeit selbst nicht zu kennen scheint. Oder sich zumindest nahe null darum bemüht es anzudeuten oder gar preiszugeben…

Der Brüderblues

Was ein langer, dunkler Pfad - immerhin ist's kein Etikettenschwindel… leider nicht aus den Gründen, die man sich erhofft. „The Long Dark Trail“ ist entschleunigter Low-Budget-Horror-Magerquark. Warum gehen Amateur-Filmemacher eigentlich immer in den Wald, um ihre frühen Werke zu drehen?! Die beiden jungen Hauptdarsteller machen ihre Sache gar nicht übel. Und der klimpernde, gitarrendominierte Score spielt mindestens eine Liga über dem Rest. Und ein paar creepy Stellen, bei denen mein Puls dann doch etwas beschleunigt hat, will ich diesem drögen Debütding gar nicht absprechen. Okkult-Osterei. Doch insgesamt reicht das nicht. Weder ist das mysteriös noch fesselnd genug, weder ist das durchgängig gruselig noch emotional. Die Kapitel wirken viel zu kurz, abgehakt, unnötig. Die vielen Drohnenshots von Grün und Wald nerven irgendwann einfach nur noch. Kaugummi-Kiefern-Kulmination. Die Figurenzeichnung versucht gar nicht erst von Klischees wegzukommen. Dabei wäre das Herz und Fuß dieses Horrordramas im besten Fall. Doch es fühlt sich einfach fast alles nach einem gedehnten Kurzfilm an, der einfach nicht packen und in die Erfolgsspur will. Eine echt öde Angelegenheit. 

Fazit: ereignislos und leer… selten haben sich 75 Minuten länger angefühlt. Low-Budget-Horror der fast komplett verpufft. Gestreckt. Nur der Score hat seine tollen Momente. 

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