Review

Der Film hat Tempo, die Darsteller sind sehr gut besetzt, die Konflikte sind interessant und die Musik ist erstklassig. Aber 10 Minuten vor Schluß sackt alles zusammen und wenn der Film dann aufhört hat man Bauchschmerzen - ohne das man versteht wozu.

Aber der Reihe nach. Es geht um eine aufstrebende junge deutsche Band zu Beginn der 80er. Hauptfigur ist dabei nicht der Sänger (Robert Stadlhuber - sieht hier aus wie 16), sondern der Manager der Band (Tom Schilling). Tagsüber arbeitet er in einer Sparkasse und abends versucht er sich als Manager einer vollkommen unbekannten Band.
Die will er groß rausbringen mit einem Konzert im Circus Krone und wie er das dann schafft ist sehr sehenswert und häufig auch irre komisch inszeniert. Aber den Schluß wünscht man ihm dann wirklich nicht.
Als Klammer soll zwar der DAF-Song "Verschwende deine Jugend" gelten - aber meinten die DAF-Jungs damit wirklich, dass man seine Zukunft wegschmeißen soll? Viel wahrscheinlicher ist doch, dass die damit die Schönheit und die Kraft der Jugend beschworen haben - wenn da überhaupt eine Aufforderung drin steckt, dann doch wohl eher die Jugend exzessiv auszuleben aber Manager Harry geht im Film deutlich über diesen Punkt hinaus und nimmt sich Ärger fürs Leben mit.
Übrig bleibt ihm noch nicht ein Mal Liebe und die Botschaft ist: Eyh, mann. Hauptsache das war cool - ist in der Form nur wenig tröstlich. Der große Vorwurf an den Film ist, dass hier einer mit Leidenschaft und allen seinen Mitteln für eine Sache gekämpft hat, an die er geglaubt hat und dann ist alles vorbei und nichts resultiert daraus. Das ist schrecklich desillusionierend und macht eher Angst vor dem jung sein anstatt das Gefühl der Kraft und der Möglichkeit zu feiern.

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