Review

*** SPOILERWARNUNG ***



Ein grandioses Leben und einen grandiosen Tod. Das verspricht das Dasein als Jäger, das Aufspüren und Töten von Seeungeheuern. Ein Großer seiner Zunft ist der unter Captain Crow dienende Jacob Holland, dessen Weltbild nach der Begegnung mit der kleinen Maisie und dem gefährlichsten aller Ungeheuer, dem Red Bluster, jedoch ins Wanken gerät.

Denn natürlich ist es nicht so, wie es zuerst scheint. Mensch gegen Monster, wer hat angefangen und warum wird dieser Kampf seit Jahrhunderten geführt? Eine Antwort gibt es in diesem von Chris Williams inszenierten Animationsfilm nicht direkt, doch sind Gier und Desinformation Antrieb genug. Und dagegen gilt es vorzugehen, so lernen manche der Figuren auch die andere Seite kennen und verstehen und das führt natürlich flugs zum allgemeinen Umdenken. Wenn es doch so einfach wäre.

Diese recht einfach gestrickte Message verpackt der dafür etwas zu lange Film immerhin in einige imposante Bilder, gerade wenn es auf hoher See rund geht. Das sieht chic aus, das titelgebende Monster (so denn nicht hintergründeligst der Mensch selbst gemeint sein sollte) wirkt aber merkwürdig glatt. Wobei es letztlich aufgrund der Aussage des Streifens ja auch nicht wirklich gruselig wirken darf. Selbstlimitierung aus dramaturgischen Gründen sozusagen.
Etwas unelegant sind auch die eingeschobenen Expositionen zur Erklärung der Welt und der Figuren, wenn sich die Charaktere gegenseitig Dinge erzählen, die sich in der Vergangenheit offensichtlich schon öfter gesagt haben und dies nur nochmal für das Publikum laut aussprechen.
Manche Figuren wie Crow sind durchaus kernig, das Gespann Jacob / Maisie ist da eher für den vordergründigen Transport der Aussage zuständig. In seinen Einzelteilen hat man das alles schon gesehen, aber die Verpackung ist durchaus nett. Wenn auch im Ablauf nicht sonderlich überraschend, inklusive des putzigen Sidekicks und auch kleinen Längen.

Im Brackwasser von „Moby Dick“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ schwimmt „Das Seeungeheuer“ gemütlich herum, bietet ein paar hübsche Bilder und eine leicht verdauliche und in ihren Versatzstücken bekannte Geschichte. Trotzdem nett anzusehen.

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