iHaveCNit: Crimes Of The Future (2022) – David Cronenberg – Weltkino
Deutscher Kinostart: 10.11.2022
gesehen am 14.11.2022 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
Natürlich habe ich es mir auch nicht nehmen lassen noch dieses Wochenende den neuen Film von David Cronenberg „Crimes Of The Future“ anzusehen, bei dem nur das Besetzungstrio seiner wichtigsten Rollen aus Viggo Mortensen, Lea Seydoux und Kristen Stewart der Aufhänger für die Sichtung des Films gewesen ist, bis mir der bizarre und skurrile Trailer durchaus auch noch Lust auf den Film gemacht hat.
In einer dystopischen Zukunft verspüren Menschen keine Schmerzen mehr und einige haben die Fähigkeit, ihren menschlichen Organismus weiterzuentwickeln um sich zusätzliche Organe heranzuzüchten und weitere Funktionen zu entwickeln. Im Untergrund dieser Zeit sind vor allem Saul Tenser und Caprice als Performance-Künstler gefragt, die im Körper von Saul herangezüchtete Organe in einer Show herausoperieren und ausstellen. Diese Körperkunst ist den neuen Regulierungsbehörden jedoch ein Dorn im Auge und auch weitere Parteien scheinen Interesse an Saul Tenser zu haben.
„Crimes Of The Future“ ist ein mit sehr viel interessanten Ansätzen durchzogener, dystopischer Body- und Biohorror-Film, der durchaus auch mit den gezeigten Elementen visuell sehr interessant ist, auch wenn mich das gezeigte weder geschockt, abgestoßen noch fasziniert hat, da die Props und ein Teil der Effekte durchaus handwerklich gut zu sein scheint, aber auch Teile der Effekte im Film weniger gut ausgesehen haben und der Film damit weniger wie Hochglanz, sondern mehr Richtung Trash wirkt. Das Eingangs erwähnte Darstellertrio macht für mich seine Sache sehr gut – vor allem die vielschichtige, ambivalente Figur von Kristen Stewart ist faszinierend in den Szenen, in denen sie zu sehen ist. Ganz cool war es auch, Welket Bungue, der mich in „Berlin, Alexanderplatz“ begeistern konnte, auch wieder auf der Leinwand zu sehen. Die im Film integrierte Geschichte, die auch als zusätzliche, erzählerische Klammer gesehen werden kann ist ebenfalls sehr interessant gewesen.
„Crimes Of The Future“ - My First Look – 7/10 Punkte.