Handlung:
Harper will bach dem Selbstmord ihres Mannes auf dem Land etwas Ruhe finden. Sie musste mit ansehen, wie er in den Tod gesprungen ist, weil sie sich, nach häuslicher Gewalt, von ihm scheiden lassen wollte.
Doch das ruhige Kaff, in dem sie den Tod verarbeiten will, ist etwas seltsam. Dort leben scheinbar nur Männer, die sich nicht nur sehr ähnlich sehen, sondern ihr sowohl Avancen, als auch Vorwürfe machen. Insbesondere ein nackter Stalker bereitet ihr Unbehagen.
Meinung:
Alex Garlands Men hat sich aufgrund des "Showdowns" schnell einen Namen gemacht. Ohne zu spoilern, der dort gezeigte Body Horror ist wirklich SEHR speziell und für viele auf der falschen Seite von grenzwertig.
Doch Men auf diese, zugegeben krasse, Sequenz zu reduzieren, wird dem Film nicht gerecht. Das Horrordrama bietet nämlich mehr. Dazu zählt vor allem die weirde Atmosphäre, die zwar nicht das Beste ist, was es in letzter Zeit zu sehen gab, aber insgesamt dicht und stimmig ist.
Auch das Spiel von Buckley und gerade Kinear, der hier alle Dorfbewohner spielt (ich sagte ja, weird), weiss sehr zu überzeugen. Da stört es auch nicht weiter, dass die Abhandlung über toxische Maskulinität nicht die Tiefe erreicht, die Garlands Vorgängerwerk Auslöschung unter anderem zum Thema Depressionen hatte.
Was wie immer bei Garland positiv reinhaut, ist sein Gespür für symbolträchtige und grandios eingefangene Bilder. Einige Szenen sind wirklich atemberaubend komponiert.
Einziger Wermutstropfen für viele dürfte sein, dass der Film ein klassischer "Slow Burner" ist und nicht gerade temporeich daherkommt. Ist, gerade bei Art House Horror, aber auch en vogue.
Kurzum:
Stimmungsvoll gespielt und inszeniert, ist der Film nicht ganz so anspruchsvoll, wie er gern wäre. Trotzdem gefällt er, gerade auch wegen seiner speziellen Art. Und das Finale muss man gesehen haben, um es zu glauben.