Handlung:
Amleth ist Sohn des Rabenkönigs Aurvandil. Nach einem erfolgreichen Beutezug kommt dieser verletzt nach Hause und bereitet seinen Sohn auf seine Nachfolge vor.
Doch bevor es soweit kommen kann, tötet Aurvandils Bruder Fjölnir den König und nimmt seinen Platz ein.
Amleth kann entkommen und schwört auf Rache. Jahre später, die Rache schon längst vergessen, erinnert sich Amleth an sein Schicksal, da sich ihm eine Chance bietet. Als Sklave getarnt lässt er sich an Fjölnir liefern und plant fortan seine Vergeltung.
Meinung:
Robert Eggers hat schon mit The VVitch und Der Leuchtturm sein Händchen für stilistisch bockstarkes, atmosphärisch dichtes Art House Kino bewiesen. Nur leider ging mir seinen beiden ersten Werken etwas Entscheidendes ab: Sie konnten mich, trotz ihrer filmischen Klasse, auf anderer Ebene nicht abholen. Sie waren mir zu sperrig, zu "artsy-fartsy".
The Northman hingegen hat mich abgeholt. Das Marketing verspricht ein blutiges, actionreiches Racheepos, was grundlegend Quatsch ist. Viel eher ist The Northman ein stilistisch atemberaubender Film, in meinen Augen noch mehr als die beiden anderen Werke, der mit erstklassiger Komposition, Bildgewalt und dichter Atmosphäre überzeugt.
Dazu noch die fiebertraumartigen Szenen, die schonungslose und gut recherchierte Darstellung der Zeit der Wikinger plus eine lebhafte Einbindung der Mythologie und fertig ist ein Racheepos der Sonderklasse, das selber wie eine Geschichte der nordischen Mythologie anmutet.
Kurzum:
Für mich Eggers bisher bester Film. Genug Art House, um sich von der Masse abzusetzen, zugänglich genug, um auch tatsächlich klassisch zu unterhalten. Eine tolle, eigene nordische Saga.