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„Cube“ im Maisfeld. Sobald einander Fremde in einem ebenso fremden Territorium erwachen, beginnt automatisch das Rätselraten um die Verantwortlichen, das Auswahlverfahren und die Beweggründe hinter all dem. Co-Autor und Regisseur Emerson Moore hält sich damit jedoch reichlich bedeckt, bis das Interesse von allein flöten geht.

Krankenschwester Sam erwacht in einem Maisfeld. Kurz darauf begegnet sie Tyler, der ebenfalls seiner Habseligkeiten beraubt wurde. Schon bald treffen die beiden auf vier weitere Gefangene des Getreidefeldes, die mit den wenigen, ihnen zugesteckten Hilfsmitteln einen Ausgang zu finden hoffen…

Verirrt im Maisfeld. Das kann zwar passieren, sollte unter normalen Umständen jedoch lösbar sein, sofern Himmelskörper als Orientierung dienen oder sechs Personen, die augenscheinlich in physisch tauglicher Verfassung sind, eine menschliche Pyramide bilden, um sich von oberhalb einen Überblick zu verschaffen. Die wenigen Hilfsmittel wie Streichhölzer, Messer oder Laterne scheinen zweckdienlich und ein Kompass könnte gar die vorläufige Rettung bedeuten.

Die nur bedingt sympathisch gezeichneten Figuren tragen indes kaum zum Mitfiebern bei. Sam ist als Krankenschwester stets auf Zack und als Final Girl prädestiniert, während Ärgermacher und gesichtslose Mitläufer erst gar keine Figurenzeichnung erhalten und es insofern wenig wundert, wenn einige beim kleinsten Schrecken in alle Richtungen rennen.
Dies geschieht allerdings mehrfach und zeugt von wenig rationalem Vorgehen, während an anderen Stellen kleine Fallen auftauchen, welche recht wahllos eingestreut scheinen.
Gleiches gilt für eine Bedrohung, die sich erst gegen Ende bemerkbar macht und die letztlich weniger geheimnisvoll erscheint, wie es das Drumherum glauben machen möchte.

Nun ist ein durchschnittliches Maisfeld nicht gerade für ein abwechslungsreiches Szenario zu gebrauchen und so wurden kleine Gimmicks wie Puppen als eine Art Vogelscheuche bemüht und kleine, markante Punkte wie ein Zaun eingebunden, damit irgendwann nicht nur noch Blätter und verdorrte Kolben zu sehen sind. Kleinere Streitigkeiten innerhalb der Gruppe täuschen derweil nicht über die allgemeine Ereignislosigkeit hinweg, denn so wirklich spannend gestaltet sich die Suche nach dem Ausgang nicht.

Auch die wenigen Rätsel bieten eine zu geringe Grundlage für weitreichende Interpretationen und all diese Befürchtungen bewahrheiten sich hinsichtlich des Showdowns, der nur noch mehr Fragen in die Runde wirft und damit weder Kontext, noch eventuelle Ziele beantwortet.
Selbst ein minimaler A-ha-Effekt oder der Ansatz einer Pointe wäre einer allgemeinen Neugier entgegen gekommen und so bleibt das Ergebnis schlicht unbefriedigend.

Den Mimen, dem Score und selbst der Kamera, einschließlich tauglicher Nachtbeleuchtung ist kaum etwas anzukreiden, doch die Geschichte bleibt nach einem passablen Einstieg recht austauschbar und gestaltet sich im Verlauf weitgehend überraschungsfrei.
Etwaige Pendants wie „Maze Runner“ oder „Escape Room“ bieten diesbezüglich deutlich mehr Suspense und Abwechslung.
4 von 10

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