Review

"Evil Dead Rise" ist leider, wie erwartet, die (zwar nicht gänzlich, aber dennoch) verhunzte Fortsetzung/ Version eines Klassikers.

Das erste veröffentlichte Motiv vor über einem Jahr - jenes mit den zwei Türmen - machte tatsächlich Lust auf mehr (erinnerte mich an Poltergeist III). Die weiteren Motive haben die Sache schon relativiert und nach vielen anderen versauten Filmbeiträgen der letzten Monate oder Jahre, wurde meine Hoffnung schon herunter geschraubt.

Nein, ich wollte keinen Ash sehen. Nein, ich wollte keine Horror-Comedy. Beides wurde Gottseidank vermieden, doch habe ich mich auf eine ernsthafte, an das Original angelehnte, fesselnde, aber trotzdem eigenständige Geschichte gefreut.

Die eigenständige Geschichte gibt es. Wenn man das Märchen "Hänsel und Gretel" von hinten nach vorne liest, wäre dessen Verfilmung ebenso spannend. Zugegeben, ich habe "Evil Dead Rise" durch Zufall im Netz im Origional in schlechter Qualität gesehen (natürlich ohne danach zu suchen) und hatte einen Film vor mir, der Eines ist: 0815-Bobo-Mainstream für pubertierende Minderjährige oder jene, die es bleiben wollen, ohne Substanz, Herz und Hirn.

Teilweise gute Schnitte, dunkle Atmosphäre, an den Score kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht revidiere ich meine Meinung, wenn ich es auf Deutsch in ungeschnittener A1-Qualität sehen kann. Dies bezweifle ich zwar, aber man muss heutzutage hoffen.

Kurz zu den Fakten mit SPOILERN:

1. Hat Vorfreude auf eine ebenbürtige Fortsetzung des düsteren Vorgängers aus 2013 gemacht. Diese Vorfreude wurde enttäuscht.

2. Über die DarstellerInnen brauch ich nicht viel loszuwerden. Die rothaarige Mutter, ich glaube Shuterland heißt sie, war ok. Aber auch nur, solange sie noch ein Mensch war. Ansonsten wurde sie durch GPT ersetzt. V.a. die letzte Szene mit einem Teil von ihr tut filmisch gesehen sehr sehr weh. Dies wurde 1:1 aus "Chainsaw 3D" kopiert. Sei's drum. Der Schädel is weg.

3. Das Opening wirkt sowas von aufgesetzt, dass es schon wirklich schmerzt. Hier versucht man verzweifelt, an das Remake von 2013 anzuschließen. Einfallslos, inhaltslos und für all Jene gedacht, die sich für die Klassik an dieser Filmreihe nicht interessieren, sondern lediglich darauf warten, dass der Partner oder die Partnerin gleichzeitig mit einem in den Popcorn-Karton greift. An das Ende kann ich mich nicht mehr erinnern, obwohl es erst gestern war. Dürfte nicht so berrauschend gewesen sein. Obwohl, doch, ein wenig. Irgendeine Frau findet das Necronomicom in einer U-Bahn-Station, steigt in ein Auto und dann ist es bei mir schwarz geworden ... und dies betrifft nicht den Bildschirm. Danach landete sie in "ScreamVI".

4. Der Anfang nach dem Intro, der geschlagene 30 Minuten dauert, ist 0815, langweilig und unserem heutigen Bildungsniveau angepasst. Mama, Kinder, Überforderung, eine Schwangere, ein Hochhaus, Hippies und Gangster, Fahrstühle. Punkt.

5. Der Mittelteil ist zwar nicht interessant oder spannend, aber fängt einige gute Szenen ein. Ich finde es gut, dass diesmal auch die "Kleinen" dran glauben müssen. Aber wer Wer von denen ist, erkenne ich nur daran, dass die ganz Kleine blond war. Wurscht, futsch.

6. CGI oder GPT Effekte nerven. Nein, gelogen. Sie tuen weh. Auch merkt man dem Streifen sein billiges Budget an. Ich verstehe bis heute nicht, wohin die Millionen von Dollar bei der Produktion eines solchen Produkts fließen. Marketing, ok, aber der Rest? Es wurden ein Studio mit 4 Räumen, einem Flur, einem Lagerraum und für einige Außenaufnahmen ein "Wald" gemietet. Wo steckt hier eine erkennbare finanzielle Investition? Nirgends. Die SchauspielerInnen werden durch ihre Gagen auch nicht damit in Rente gehen können.

7. Ich habe keine Ahnung, wer diesen Schinken inszeniert hat, warum die Post-Production so lange gedauert hat, aber ich schäme mich im Hinblick auf die Klassiker und das Remake.

8. Ja, es werden Fortsetzungen in diese Richtung folgen - eigenständige Geschichten und aus dem ganzen Franchise entwickelt sich ein ein Franchise ála Scream, wo wir zuletzt auch in der Großstadt angekommen sind.

9. Handwerkwerklich kann nur GPT diesen Streifen beurteilen, dazu bin ich nicht mehr fähig. Jene, die es beurteilen möchten, davon gibt es kaum mehr Menschen heutzutage, mögen es versuchen.

10. Blut, Blut, kaputte Eier in der Pfanne einer von Dämonen besessenen Frau, welche damit ... ich weiß nicht warum sie versucht die Eier zu kochen. Lass es doch Süße, du bist a bissal tot, geh schlafen.

FAZIT: So, nach so langer Wartezeit darf ich mir dieses Urteil erlauben: "Evil Dead Rise" ist nicht gänzlich schlecht. Er ist aber auch nicht gut. Er ist für ne Stunde unterhaltsam, danach nehmen sich nur mehr "Gestörte" die Zeit, eine Kritik darüber zu schreiben. Das war's auch schon. Blut, GPT, hirnlos.

Wie schon bei ScreamVI profitieren bei diesem Streifen nicht die Zuseher, sondern die Macher.

2/10 Punkten

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