Review

Männerfreundschaftsmetabolismus


Der gute Nic Cage, schwankte er gefühlt in den letzten Jahren meist zwischen Legende und Lachnummer. Für mich jedoch immer klar zu Ersterem tendierend, da kann er noch so viele C-Movies im Ostblock drehen. Und vielleicht haben selbst solche Gurken wie „Left Behind“ oder „Jiu Jitsu“ noch zu meiner enormen Sympathie für den Mann beigetragen. Erst recht weil er nahezu nie in den Autopilot schaltet und selbst im größten Morast noch diamantgleich schimmert bis scheint. In „Massive Talent“ nimmt er sich nun gehörig auf die Schippe, spielt eine fiktive Version seiner selbst und freundet sich mit einem scheinbaren Drogenbaron an, der sein größter Fan ist und dem die US-Behörden auf der Schliche sind…

„Massive Talent“ hat natürlich immens Metamomente und passt schon zur aktuellen Zeit. Selbst wenn nicht die ganze Zeit „Deadpool“-artig die vierte Wand zerballert wird. Und dennoch wirkt er wie ein positiver, geerdeter und kleiner Fremdkörper im heutigen Hollywood(-B-Movie-)Brei. „Massive Talent“ lebt von seinen Figuren, seinem Spleen, seinem Herz am rechten Fleck. Natürlich auch von Cage selbst, der jeden Moment weiß, worum es geht und wie er sich und seine Karriere gleichermaßen abfeiert, auseinandernimmt, würdigt. Dazu kommt ein lässiger Soundtrack, einige sehr solide Witzmente, ebenfalls solide Action, viele Zitate und Nods zum Schaffen seines einzigartigen Stars. Allein der Beginn mit „Con Air“ ist einfach Gold. Pedro Pascal darf man auch nicht links liegen lassen, klasse Typ, ich freue mich schon auf seine Darstellung von Joel in der „The Last of Us“-Serienadaption. „Massive Talent“ hat mich jedoch ganz locker und natürlich gekriegt, gewonnen, behalten und wohlbehütet wieder abgesetzt. Vielleicht wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Kein Meisterwerk, kein „Paddington 2“. Aber gerade seine bodenständige und alles andere als überdrehte Art gefallen. Hat man heutzutage nicht mehr oft. Videothekengoldjunge. 

Fazit: sympathisch, süß und nie überladen mit Hommagen und Augenzwinkern - „Massive Talent“ wird vor allem in Sachen Ehrlichkeit, Kreativität und Herz seinem Namen gerecht!  

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