Erneut die Mär vom letzten Auftrag eines Killers…08.11.2022
Der Rahmen
Wir sehen Liam Neeson in einer für ihn typischen Rolle, als alternder Profikiller, der sich zur Ruhe setzen möchte, aber dazu braucht es halt, wie immer, noch den einen, aber wirklich allerletzten Auftrag. Und natürlich läuft auch da nicht alles nach Plan, soll er doch ein Kind töten, was er nicht tut. Dadurch gerät er aber in eine fiese Nummer rund um Kinderhandel, in der auch das FBI ermittelt. Und da der Killer an stark fortschreitendem Alzheimer leidet, sieht er hier die Chance, sein Gewissen zu reinigen, indem er bei den Schergen des Kinderhandels von ganz unten beginnend aufräumt…und schließlich dem FBI den entscheidenden Tip zukommen läßt, den der von Guy Pearce im Seventies-Modus gespielte Hauptermittler weidlich ausnutzt.
Gucken oder nicht?
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Warum?
Es ist wie so oft...der Darsteller hat seiner Karriere mit dem Rachethriller Taken neuen Schwung verliehen, ist aber nicht jünger geworden. Nun sieht man ihn auf zahllosen DVD-Covern mit einer Waffe in der Hand, und die Geschichten, in denen die Waffe benutzt werden muß, werden sukzessive schlechter. Hier nun kann er durch sein nuanciertes Schauspiel die Verwirrung des Dementen noch fein verkörpern, doch das geht stark zu lasten guter Actionszenen, von denen es hier in der Tat nur wenige gibt. Die Story selbst verliert sich irgendwann im Nirgendwo, hat zwar Frau Bellucci dabei, die auch älter geworden ist, aber es fehlt ein echter Bösewicht als Gegner des Killers. So reißt die routinierte Regie nicht viel raus, man guckt den Film, der schlecht nicht ist, aber man weiß, daß Neeson nun besser aufhören sollte, bevor er den Ruhm der späten Karriere verspielt, so wie es Ronaldo gerade tut.
Die Note
Solide, das ist das Wort, daß den Film am besten beschreibt. Nicht viel ist falsch, aber auch wenig herausragend, halt ein weiterer Neeson der typischen Art, trotz Alzheimer - 5/10.