Review

Profikiller Alex Lewis möchte sich wegen seines nachlassenden Erinnerungsvermögens nach einer langen Karriere voller Gewalt zur Ruhe setzen. Als er seinen letzten Auftrag annimmt, findet er sich unvermittelt in einem Undercover-Einsatz des FBI wieder, angeführt von Agent Serra. Alex beschließt, Serras Team durch versteckte Hinweise zu helfen. Auch wenn er sich zunehmend schwer an Details erinnern kann, setzt er seine lebenslang trainierten Fähigkeiten ein, um zumindest einmal in seinem Leben das Richtige zu tun. Dies ruft natürlich mächtige Gegner auf den Plan, die Alex vernichten wollen, doch dieser weiß sich zu wehren …

Filmfreaks, die auch mal außerhalb der gängigen Länder nach Streifen forschen, könnte dieser Plot bekannt vorkommen, denn das ganze ist ein Remake des „THE ALZHEIMER CASE“, der als belgische Produktion eher unterging. Schon damals hatte ich in meiner Review vermutet, dass es hier sicher ein Remake geben wird. Das dies 20 Jahre lang dauern würde, hätte ich allerdings nicht gedacht.

Irgendwie scheint Neeson seine Rente noch nicht gesichert zu haben, denn im Moment dreht er wirklich einen Streifen nach dem anderen. Allerdings startete seine „richtige Karriere“ auch erst spät. So ging es eigentlich erst mit STAR WARS und später TAKEN los, sieht man mal von seiner Rolle in SCHINDERLS LISTE ab (da war er auch schon 40). Dabei war er vielen durch Streifen wie ROB ROY oder den Horrorfreaks aus DARKMAN bekannt.

Allerdings ist MEMORY insgesamt doch etwas anders angelegt. Im Original ging es doch sehr stark um die Erkrankung des Killers, während das hier eigentlich nur eine Nebensache ist. Klar hat Neeson in seiner Rolle einige Aussetzer, aber im belgischen Film, war das wirklich deutlich stärker prägend für den Film. Und auch der Widersacher war nicht so abgefuckt wie Pierce, der aussieht, als hätte er eine 6-monatige Sauftour hinter sich.

Insgesamt ist der Streifen fast eher ein Drama, als ein Actionthriller, was vielleicht den ein oder andern stören könnte. Erst gegen Ende kommt etwas zug herein, davor ist das alles doch sehr von Charakterzeichnung geprägt, was ich persönlich ja grundsätzlich sehr gut finde – aber man sollte eben kein Dauerfeuer erwarten.

Fazit: Sehr amerikanisches, aber durchaus sehenswertes Remake, dass die meisten aufgrund seiner Machart deutlich mehr Leute ansprechen wird, als das Original. Für Fans von Neeson ohnehin ein sicherer Tipp.

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