Was untot ist, kehrt stets zurück – beim Film heißt das dann Sequel.
Ägypten, 1933. Rick und Evie, das Pärchen aus Abenteurer und Archäologin aus der „Mumie“, mittlerweile verheiratet und Eltern eines fast wohlgeratenen Sohnes, Alex, stoßen bei Grabungsarbeiten auf das legendäre Armband des Skorpion-Königs, der eigentlich nur eine Legende sein sollte. Zeitgleich wird bei anderen Grabungsarbeiten in Hamunaptra der an sich für erledigt gehaltene Hohepriester Imhotep zum Leben erweckt. Dieser hat nun Böses vor und will den Scorpion King ( The Rock in seiner ersten, wenngleich sehr kurzen Rolle ) wiederbeleben, um mit dessen Armee der Untoten über die Erde zu herrschen. Zu diesem Zweck benötigt Imhotep das Armband, dumm nur, daß sich dieses am Arm von Alex befindet. Also wird der Bub mitsamt dem band entführt, und die Eltern nehmen die Verfolgung auf, um Sohn, Armband und die ganze Welt zu retten.
Wohlan denn, größer, lauter, mehr – aber nicht besser. Manchmal gilt eben doch die alte Devise: „weniger ist mehr“. Selbstverständlich sind die gezeigten Effekte spektakulär und übertreffen manche aus dem Vorläufer, doch wohin die Liebe zu digitalen Effekten führen kann, sieht man bei der wirklich mißlungenen Trickfigur des Scorpion King, der wie aus einem Computerspiel aussieht. Und vor lauter Effektkino tritt der Charme, den der erste Teil noch ausgestrahlt hat, in den Hintergrund. Sogar Vosloo kann als Bösewicht Imhotep nicht überzeugen, ruckzuck wird aus der Mumie wieder der voll im Saft stehende Priester – hätte man ja gleich den ganzen Film „Imhotep returns“ nennen können. Ebenfalls reichlich überflüssig die Rückblenden ins alte Ägypten, die eigentlich nur dazu dienen, aus normalen Eltern wiedergeborene Seelen zu machen – das hätte man sich, genauso wie der Wiedererweckung der kurzzeitig dahingeschiedenen Evie durch ihren Sohn ( der, mit acht Jahren, schon perfekt unbekannte Hieroglyphen entziffern kann...), wirklich sparen können.
Aber es gibt auch Gutes zu berichten, denn natürlich macht der Film, genau wie der erste Teil, einfach Spaß. Es ist nun mal grelles Effektkino, nicht mehr ganz Indiana Jones, sondern mehr Massenschlachten und Matrixeffekte ( im Endkampf, da kommt wohl kein Film mehr ohne aus.). Die Mann gegen Mann –Fights gerade in der ersten Stunde des Films sind prima in Szene gesetzt, die Verfolgungsjagd in London ist vom Feinsten, und bis dahin wäre man geneigt gewesen, zu sagen, ein zweiter Teil kann doch besser sein als das Original. Wenn dann aber Imhotep statt einer Wand aus Staub eine aus Wasser beschwört, dann ist das ein nur schaler Aufguß und kostet Punkte. Dennoch, für eine Sonntagsvorstellung sind beide Mumien immer wieder gut, und wegen des insgesamt hohen Spaßfaktors reicht es gerade noch für 8/10.