Wieder einmal legt Takashi Miike einen sehr gewöhnungsbedürftigen Eintrag in die Filmgeschichte vor, den man entweder ob seiner Skurrilität liebt oder hasst, viel Raum dazwischen gibt es nicht. Die schwarze Komödie ist zwar ziemlich gradlinig, doch verwirrt das Ende wieder enorm, insbesondere, da es sehr plötzlich kommt. Der gute Mann scheint eine merkwürdige Faszination für Schleim und menschliche Körpersäfte zu besitzen, was sich in seinen früheren Filmen auch schon zeigte. So haben wir hier eine alte Frau, die Milch ihrer Brüste anbietet, abgefüllt oder „ab Werk“, eine Menschen mit Kuhkopf (dies bedeutet Gozu), der Gesichter ableckt und die Geburt eines ausgewachsenen Mannes aus einer zierlichen Frau heraus, von viel Gebärmutterflüssigkeit und Mutterkuchen begleitet. Des Weiteren gibt der Film Einblicke in eine Schrottpresse für Menschen, deren Haut auf Kleiderbügeln archiviert wird, Yakuza-Bosse, die sich, statt Viagra zu schlucken, eine Schöpfkelle in den Anus schieben, unreine Gedanken zweier Brüder, die nicht wissen, ob es noch Inzest ist, wenn der eine von Beiden im Körper einer Frau steckt und eine Stadt voller Idioten, die scheinbar das Äquivalent Japans zu amerikanischen Hillbillies sein sollen. Ob einem dies alles gefällt, muss jeder für sich selbst herausfinden. Ein Takashi-Miike-Film ist in jedem Fall immer ein Erlebnis, dass man jedoch selten ganz begreifen kann. Ob sich der Inhalt, also die Erzahlstruktur, nicht aber die Absurditäten, kulturbedingt nur einem Japaner erschließen kann, oder auch diese oftmals dem Ganzen ratlos gegenüberstehen, kann ich leider nicht sagen. Den Film auf DVD mit Kommentar des Regisseurs zu betrachten, kommt leider auch nicht in Frage, da ich kein japanisch verstehe und der Kommentar eigentlich nie über Untertitel verfügt, was in einem solchen Fall sehr schade ist, denn neugierig wäre ich ja mal, was der Mann sich bei den Dreharbeiten gedacht hat.