ACHTUNG: Diese Review enthält Spoiler!
Im zweiten Downton-Kinofilm gibt es einige Anzeichen, dass dies der letzte Beitrag zu der Serie gewesen sein könnte. Und man ist nach Visionierung des Films versucht, zu sagen: Es wäre jetzt wirklich Zeit, aufzuhören.
Downton Abbey II wirkt uneinheitlich, lustlos, zusammengestoppelt, an manchen Stellen gar wie schlecht improvisiert. Der Tod von Violet Grantham (Maggie Smith) am Filmende etwa kommt so abrupt und wirkt derart aufgesetzt, dass man das Gefühl kriegt, er sei ursprünglich gar nicht geplant gewesen. Wollte Maggie Smith aus der Serie aussteigen?
Es gibt Handlungsfäden, die im Nichts verlaufen, die Krankheit von Cora Grantham (Elizabeth McGovern) etwa oder das Theater um die Herkunft von Lord Grantham (Hugh Bonneville).
Der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm, der anhand einer in Downton einfallenden Filmcrew thematisiert wird, bringt auch nichts, was man nicht in anderen Filmen nicht schon besser gesehen hätte (u.a. im Musical Singin' in the Rain, von dem hier schamlos abgekupfert wird).
Auch die Schauspieltruppe wirkt uneinheitlicher denn je; neben grossartigen Mimen wie Maggie Smith und Robert James-Collier fallen u.a. Elizabeth McGovern, Jim Carter und Kevin Doyle diesmal noch deutlicher ab als in der TV-Serie.
Was mich bei der Stange hielt, war das Wiedersehen mit den altbekannten und liebgewonnenen Figuren und ein paar schöne Landschaften.
Drehbuchautor Julian Fellowes scheint inzwischen nur noch halbherzig bei der Sache zu sein, seine Vorlage ist, was die Engländer liebevoll "a bloody mess" nennen würden. Entweder man ersetzt ihn, oder man macht jetzt einen Schlusspunkt.
Ohne Maggie Smith ist Downton Abbey sowieso nicht mehr dasselbe.