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Kennt irgend jemand Harvey Pekar? Harvey Pekar (Paul Giamatti) ist ein Versager und arbeitet als „file clerk" in irgend einem Krankenhaus. Eines Tages lernt er den Comiczeichner Bob Crumb (James Urbaniak) kennen und ersinnt mit ihm einen neue Comicserie namens „American Splendor", in der er fortan seine alltäglichen Missgeschicke schildert. Die Reihe wird ein Hit, Harvey wird eine kleine Berühmtheit in der Comicszene, findet so eine neue Frau (Hope Davis) und wird zeitweilig sogar zum Sidekick von Talkmaster David Letterman.
Zur Abwechslung läuft also alles eigentlich mal ganz gut. Doch dann wird bei Harvey Krebs diagnostiziert ...

Robert Pulcini & Shari Springer Berman inszenieren die Geschichte des charmanten Anti-Helden auf eine sehr interessante Art und Weise. Zwischen den Spielszenen kommen nämlich auch der echte Harvey Pekar und seine echte Frau Joyce zu Wort, was dem Film teilweise eine halb-dokumentarische Note verleiht.
Der Spielfilm lebt aber vor allem von seinen beiden grandiosen Hauptdarstellern. Paul Giamatti, ein Mann, dem ich einen baldigen internationalen Durchbruch wünsche, gibt den ewigen Verlierer so überzeugend, wie man es seit Jeff Bridges als „The Big Lebowski" nicht mehr zu sehen bekommen hat, und Hope Davis, mir bisher nur als hübsches Hollywood-Beiwerk (u.a. in Mark Pellingtons „Arlington Road") bekannt, beweist enorme Wandlungsfähigkeit und Mut zur Hässlichkeit.
Aber auch Nebendarsteller, wie der leider bestimmt im Hollywood-Nirvana verschwindende Judah Friedlander als Harveys vertrottelter Kollege Toby Radloff, machen diesen Film zu einem Erlebnis.

Fazit:

Eine kleine, zart schimmernde Perle des Independent-Films, produziert von den HBO-Studios, die ja auch das Fernsehen schon mit Großoden wie „Six Feet Under" oder „The Sopranos" bereichert haben.

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