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John Grishams Werke eignen sich hervorragend für große Hollywood-Produktionen. So auch sein Roman "Die Jury" von 1996. Das zu der Zeit sicherlich hochaktuelle Thema der Produkthaftung der Tabakkonzerne musste jedoch dem nicht minder aktuellen Thema der Produkthaftung der Waffenkonzerne weichen. Somit lässt sich das Opferporträt auch gleich viel dramatischer gestalten, was die Eingangssequenz deutlich macht.

Der Film ist hochkarätig besetzt, allem voran weiß Gene Hackman in seiner Rolle als Rankin Fitch zu überzeugen. Somit dürfte Gary Fleder (Sag' kein Wort!, Das Leben nach dem Tod in Denver) keine großen Schwierigkeiten bei der Führung seines Staraufgebotes gehabt haben.

Durch den bereits erwähnten dramatischen Beginn und die weitere Entwicklung der Story ohne nennenswerte Längen wird der Zuschauer bei der Stange gehalten und die zwei Stunden werden zu kurzweiliger Unterhaltung. Allerdings auch nicht mehr.

Im Gegensatz zu dem hervorragenden und vor allem überaus spannenden Buch, wo die Grenzen zwischen Gut (Anklage) und Böse (Verteidigung) verwischen, setzt der Film auf eine deutlichere Abgrenzung von Gut und Böse. Das macht den Film meines Erachtens kaputt. Aber das Problem haben ja nun mal die meisten Hollywood-Produktionen.

Schaut man darüber und über das Ende (der debil lächelnde Dustin Hoffman hat viel zerstört!) hinweg, hat man einen unterhaltsamen Film vor sich, der sich vor allem durch die durchweg guten Schauspielleistungen (beste Leistung nach Hackman: Rachel Weisz) aus dem Durchschnitt heraushebt. Ich kann jedoch jedem die Romanvorlage nur wärmstens empfehlen.

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