In "The Scorpion King" hatte der Wrestler Dwayne "The Rock" Johnson seine erste Hauptrolle zu bestreiten und damit begann seine kurze Karriere als charismatischer Actionheld. Kurz darauf folgte "Welcome to the Jungle", dann "Walking Tall", obwohl mich "Doom" etwas enttäuschte kann man es auch erwähnen. Nur findei ich, dass The Rock unbedingt im Genre Action bleiben sollte und sich nicht mit flauen Komödie wie "Be Cool" herumärgern sollte. Nicht zu Unrecht wurde The Rock mit Schwarzenegger verglichen und galt in der Filmwelt eine Zeit lang als potentieller Nachfolger. Dieses Erbe ist nun geplatzt, zumindest bis dato, sein neuester Film ist schon in den Startlöchern, leider wieder eine Komödie, namens "The Game Plan".
Mit Peter Berg (Very Bad Things) bekam The Rock einen erfahrenen Regisseur und Schauspieler an die Seite gestellt. Berg spielte in über dreißig Filmen mit, unter anderem auch in "Collateral, Cop Land" und "Shocker". Für die Umsetzung dieser Actionkomödie bekam er 85 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Schon eine Mordssumme, die man dem Film aber wirklich ansieht. Das Drehbuch stammt von R.J. Stewart, welcher zuvor nur Vorlagen für Serien schrieb.
Leider war man hier mal wieder auf ein PG-13 Rating aus und in Deutschland wollte man zur lukrativeren Vermarktung eine FSK 12 Freigabe für den Film erwirken. Obwohl die Freigaben für das Kino meist großzügiger ausfallen wie auf den Medien Video oder DVD, bkam man die Freigabe nicht und so musste der Film an einige Stellen gekürzt werden. Am Rande dürfte es noch interessieren, dass die FSK 12 Kinofassung wesentlich stärker gekürzt war, als die geschnittene 12er Free-TV Ausstrahlung.
Beck (The Rock) ist ein knallharter Schuldeneintreiber, doch er steht in den Diensten eines Gangster. Um sich entgültig ein eigenes Restaurant kaufen zu können, soll Beck einen letzten Job erledigen. Er soll Travis (Seann William Scott), den Sohn seines Bosses im Amazonasgebiet aufspüren und zurückbringen. Dort angekommen merkt Beck, dass Travis in argen Schwierigkeiten steckt. Angeblich kennt er das Versteck eines sehr wertvollen Reliktes, an dem auch der Geschäftsmann Hatcher (Christopher Walken) interessiert ist. Obendrein hat Travis keine Lust zu seinem Vater heimzukehren. Bald findet sich das ungleiche Team im Dschungel wieder, zahllosen Gefahren ausgesetzt und Hatcher´s Leute im Nacken. Beck ist nur darauf erpicht den Auftrag zu erfüllen, Travis will das Artefakt finden und die Rebellin Mariana (Rosario Dawson) will ihr Volk befreien. Im Dschungel ist bald die Hölle los.
Der wirklich charismatische Dwayne Johnson wird hier noch von Christopher Walken überboten, welcher den Part als Hatcher übernimmt und seine Rolle wirklich brillant ausfüllt. Ein ausgeglichener Mensch mit jeder Menge Humor, der nie auszurasten droht und eine sehr lockere Einstellung in Punkto Sklavenarbeit besitzt. Walken brilliert hier mit einem schon fast surrealen Schauspiel. Aber The Rock kann gut mithalten. In "The Scorpion King" hat es noch an einigen Ecken gehapert, doch Berg hat den Diamant gut abgeschliffen und das wahre Potenzial zu Tage gefördert. Dagegen ist Zappelphillip Seann William Scott schon fast blass, ab und zu neigt er auch zum overacting. Rosario Dawson ist immer sehr knapp bekleidet und Arnold Schwarzenegger darf Beck am Anfang viel Glück wünschen.
Die Story weist kaum Innovation auf und kann nur wenig spannende Momente verbuchen, jedoch kann Berg stets ein sehr hohes Tempo halten, so dass Fopas oder kleinere Logiklöcher kaum auffallen. Außerdem ist der viele Humor ein toller Lückenfüller. Onliner, Slapstick und aberwitzige Situationen zu Hauf. Zwei völlig ungleiche Menschen müssen sich im Dschungel zusammenraufen. Man geht sich nicht nur gegenseitig tierisch auf den Wecker, man prügelt sich sogar. Aber auch der Dschungel bietet einige Gefahren wie die Affen mit den Ständern, der "Pinto"fisch, zahlreiche Fallen und auch die Rebellen mit denen sich Beck eine wüste Keilerei leisten darf. Zwischen durch wandelt man sogar auf Pfaden von "Indiana Jones", als man den wertvollen Gato aus der Höhle entwendet und dort auf eine heimtückische Falle stößt.
Auch die Action lässt nicht lange auf sich warten. Prügeleien, Verfolgunsjagden und einige Shootouts gibt es zu begutachten. Die ganze Actionpalette wird in diesem Film gut abgearbeitet. Nur wirken einige Fights zu schnell geschnitten, zugunsten des PG-13 Ratings. Ganz besonders die Keilerei am Anfang in der Bar, als Beck gegen die halbe Baseballnationalmannschaft antritt. Durch die Lichteffekte und schnellen Schnitte ist es sehr schwer der Prügelei noch richtig zu folgen und auch sonst haben die Fights ein sehr hohes Tempo. Aber die Choreographien sind wirklich toll und The Rock darf auch einige Wrestlingtricks vorführen, aber auch in Martial Arts scheint er nicht untalentiert zu sein. Die Shootouts wirken gegen die restliche Action recht hart, obwohl man ohne blutige Einschüsse auskommt, jedoch ab und an mal ganz schön gnadenlos vom Leder zieht. Man nehme nur mal das Finale, in dem Beck bewaffnet mit zwei Schrotflinten um sich ballert, oder die Hinrichtung der Rebellen.
Die Verteilung ist wirklich gut geworden, auch die Menge stimmt, so dass nie Längen auftreten.
Der Film ist kein Kracher, macht aber unheimlich Laune durch einen hohen Humoranteil, viel Action und amüsanten Darstellerleistungen.