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Ju-on schwimmt auf der Welle japanischer Mystery- und Geisterfilme, die seit ein paar Jahren auch zu uns herüberschwappt. Wer Filme wie "Ringu" oder "The Eye" gesehen hat, weiß ungefähr, was ihn erwartet, nur daß hier der Schauplatz beschränkter ist (im wesentlichen ein einziges, nicht besonders geräumiges Wohnhaus) und die Schockeffekte zahlreicher. Zudem verzichtet der Film auf eine nachvollziehbare Auflösung des düsteren Geschehens, was uns einerseits lachhafte, Metaphysik und schnöde Technik vermischende Erklärungen erspart ("Ringu"), andererseits aber ein leicht unbefriedigendes Gefühl hinterläßt. Zumal die innere Logik nicht in einem Maß durchbrochen ist, wie wir es beispielsweise von David Lynch kennen und schätzen. Vielleicht ist den Drehbuchautoren ja einfach keine originelle Lösung für die Frage nach dem "Wer" und "Warum" eingefallen. Macht aber nichts, denn "Ju-on" geht es eindeutig um die gruselige Atmosphäre, die hier überwiegend per Tonspur erzeugt wird. Das ist sicher keine filmische Meisterleistung, aber effektiv ist es allemal. Gänsehaut ist also garantiert. Mich hat der Film eine Weile vom Einschlafen abgehalten, was mir wirklich selten passiert. Insofern ein empfehlenswerter Film für Freunde dieses Subgenres. 7/10

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