Hübsch anzuschauendes Schauerkino, das leider inhaltlich an einer viel zu dünnen Story und einer recht frühzeitig vorhersehbaren und noch dazu ziemlich schlichten Auflösung kränkelt. Die Ästhetik sorgt aber für einige durchaus sinnliche Wahrnehmungen, auch wenn man den settings leider oft die typische Studiokulisse ansieht. Der inflationäre Einsatz sehr unecht wirkender Spinnweben im Innern des Schlosses hat mich amüsanterweise an eine vergangene Großtat meinerseits erinnert, als ich als Kind einmal das heimische Wohnzimmer mit dem entsprechenden Gimmick eines YPS-Heftes in eine Spinnwebengruft verwandelt habe.
Die erzwungen eingeschobene Thematik um den Grafen Dracula ist natürlich ein schlechter Witz, wofür Bavas Film im Original aber nichts kann. Die Dialoge übersteigen nicht die Qualität vergleichbarer Produktionen der damaligen Zeit und auch die schauspielerischen Leistungen wirken heute doch sehr theatralisch und überzogen. Wer ferner einen gorigen Horrorfilm erwartet (die Sorte, deren DVD Cover üblicherweise an die Filzstiftzeichnungen in meinen alten Schulheften erinnern...), der ist hier natürlich absolut falsch. Wer einen altmodischen Gruselkrimi in teils bizarrer optischer Umsetzung sehen will, liegt dagegen goldrichtig.
Unterm Strich: Sechseinhalb von zehn toten Augen.