Seit einem traumatischen Kindheitserlebnis hat Helen unheimliche Angst vor Berührungen im Schambereich. Als sie zweimal hintereinander vergewaltigt wird und ihre Peiniger offenbar von ihrer Vagina verschluckt werden, gibt sich Helen ihrem Schicksal hin: Sie wird Nutte in Soho, um ihren Unterleib zu füttern. Jugendschwarm Dennis macht sich auf die Suche nach Helen, trifft auf die siamesischen Zwillinge Sonja und Silvia (die er etwas splatterig voneinander trennt!), begeht mit einer Striptease-Tänzerin einen Banküberfall und landet schlußendlich in Helens Armen.
Der deutsche Verleih-Untertitel zu diesem Direct-to-Video-Vehikel („Fick mich und du bist tot“) scheint bereits die Richtung vorzugeben und läßt auf einen zünftigen Rape-and-Revenge-Thriller hoffen. Doch was einen dann wirklich erwartet, ist kongeniales schräges Indie-Kino, das – mit viel Sex garniert – irgendwo zwischen dem derben Humor von „Kondom des Grauens“ und einer blutigen Amour-Fou-Geschichte à la „True Romance“ angesiedelt ist. „Penetration Angst“ paßt somit definitiv in keine Schublade, denn das phantastische Moment (die männermordende, „Feed me“-rülpsende Möse) ist nur eine Art McGuffin und die „Psycho“-mäßige Auflösung der Ereignisse um Helen erinnert stark an solchen Erste-Klasse-Schund wie Ulli Lommels „The Boogey Man“. So richtig überrascht ist man jedoch von der professionellen Aufmachung von „Penetration Angst“, den immerhin recht ansehnlichen schauspielerischen Leistungen und einem Regisseur, der nun wahrlich nicht der Wildheit seines Films entspricht: Im Making-Of entpuppt sich Wolfgang Büld nämlich als netter, grauhaariger Mann mit Großvater-Touch! Auf DVD letterboxed (1,8:1). Mit Fiona Horsey, Paul Conway, Beth & Amy Steel u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin