Schon in der Wiege konnte die kleine Charlie ihre Gefühle dadurch zum Ausdruck bringen, indem sie bei Enttäuschung und Wut Dinge in Flammen aufgehen ließ. Der Grund: Vater Andy und Mutter Vicky waren einst in Experimente mit synthetischen Drogen verstrickt, die versteckte Kräfte offenbaren sollten, um im Auftrag der Regierung bessere Soldaten zu kreieren. Nun ist die kleine Familie auf der ständigen Flucht vor „der Firma“, die gerne ihre Früchte von einst ernten möchte. Als Charlie in der Schule Ziel von Hänseleien wird und sie ihren Frust mittels einer Explosion auf der Toilette auslebt, wird „die Firma“ wieder auf sie aufmerksam und schickt den Agenten Rainbird, der selbst über telekinetische Kräfte verfügt, auf die Jagd nach Charlie…
Es gab einmal eine Zeit, als man um jede Stephen-King-Verfilmung einen riesigen Zirkus veranstaltete. Umso enttäuschter war man dann, wenn sich die eine oder andere davon als Enttäuschung entpuppte – so geschehen 1984 bei Mark. L. Lesters oberflächlich-beschaulichem „Der Feuerteufel“. Heute legt Jason Blum als Produzent noch einmal Hand an den Stoff, um ihn zu modernisieren und ihn für eine neue Zuschauerschicht zu erschließen. Und weil Blumhouse Pictures als feste Größe bei Horrorfilmfans bekannt ist, durfte man gespannt auf diese erneute „Firestarter“-Adaption sein, zumal man mit den heutigen VFX-Mitteln Charlies feurige Wutausbrüche ganz anders bebildern kann als damals. Und so stürzt sich Keith Thomas mit seiner Verfilmung des Stoffes auf eben diese Aspekte der Handlung, zündelt an allen Ecken und würzt das Ganze mit einem etwas anderen Blick auf Altbekanntes, denn sein „Firestarter“ ist eigentlich ganz nah mit David Cronenbergs „Scanners“ verwandt und reizt das parapsychologische-telekinetische Anders-sein-Element wie eine Art dunkle Verwandtschaft zu den „X-Men“-Helden aus. Untermalt von einem wenig aufdringlichen Score von John Carpenter ist Keith Thomas trotz des als leicht verkorkst empfundenen, veränderten Endes damit zwar kein wirkliches Highlight des Genres gelungen aber immerhin ein angenehm sperriges B-Filmchen, das wahrlich nicht so glattgebügelt wie die 1984er-Verfilmung daherkommt. Bildformat: 2,39:1. Mit Ryan Kiera Armstrong, Zac Efron, Sydney Lemmon, Michael Greyeyes u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin