Der britische Regisseur Freddie Francis, der sich zuvor bereits mit seinen „Hammer“- und „Amicus“-Produktionen im Gruselbereich verdient machte, drehte Anfang der 1970er-Jahre diesen Film für die kleine „Tigon“-Produktionsfirma, der auf den aufsehenerregenden deutschen Aka-Titel „Nachts, wenn das Skelett erwacht“ hört, vor allem aber durch seine Besetzung mit den Horrorikonen Peter Cushing und Christopher Lee neugierig macht. Das Drehbuch erscheint allerdings leider etwas konfus und wirft munter diverse Horrorelemente durcheinander: Gothic-Ambiente, Lovecraft’sche Dämonmythen und Mad-Scientist-Motive geben sich die Klinke in die Hand und zu einem an Poe respektive an Roger Cormans Verfilmungen von dessen Werken erinnernden Familienkonflikt, der die Panik vor vererblichem Wahnsinn alles nur noch schlimmer werden lässt, gesellt sich ein ungleiches Brüderpaar, das sich gegenseitig nicht die Butter aufs Brot gönnt. Leider sind die Originale jeweils besser als dieses zu viel auf einmal wollende Stückwerk, das – wen wundert’s – ob seiner hohen Ansprüche Probleme mit einer geradlinigen Dramaturgie bekommt. Die Rolle des Wissenschaftlers Hildern war sicherlich nicht Cushings beste, während Lee als böser Bruder und Leiter einer Irrenanstalt solide wirkt, aber auch nicht allzu sehr gefordert wird. Memorabler und unterhaltsamer ist da Hilderns von Lorna Heilbron gespielte Tochter Penelope, die eine Wandlung vom verzweifelten Töchterchen zur rasenden Furie erfährt. Das Riesenskelett, das auf ziemlich an den Haaren herbeigezogene Weise das „absolut Böse“ verkörpern soll, bietet Anlass für ein wenig pseudowissenschaftliches Blabla, liegt die meiste Zeit aber schlicht reglos da, wenn es nicht gerade mittels Tricktechnik partiell mit Haut und Blut überzogen wird. Die Geduld des Zuschauers wird aber mit einem atmosphärischen Gruselfinale belohnt, wenn das Skelett tatsächlich endlich erwacht, und entschädigt mit einer herrlich zynischen Pointe für vorausgegangene Durchhänger.