" Dinosaur World " ist das VR Spiel , auf das die Welt gewartet hat . Deswegen werden 20 Spieler weltweit zufällig ausgewählt um die Betaversion in aller Öffentlichkeit zu spielen . Wer im Spiel nach 4 Stunden noch am Leben ist , bekommt 5 Millionen Dollar . Ein armer Student mit kranker Mutter , ein tougher Bodyguard mit kleinem Söhnchen , drei Spitzen-Gamer , ein kleiner Junge und noch so´n paar Typen gelangen so in eine täuschend echt wirkende Welt . Doch ihre größten Feinde sind nicht die Dinos , sondern die anderen Menschen , denn im Spiel gilt " Alles ist erlaubt " ...
Beim Betrachten des Streifens , fiel mir zuerst einmal auf , dass die Macher offenbar keinerlei Ahnung von Computerspielen zu haben scheinen - wirklich komisch , wenn man bedenkt , dass ja hier eine Menge Computerspezialisten an den Effekten mitgearbeitet haben müssten .
Für auch nur eine einigermaßen realistische Version des Spieles " Dinosaur World " bedürfte es schon eines Anzugs , der genau merkt wie man sich bewegt , und eine Art Lauffläche , die feststellt in welche Richtung man will . Klar ! Realismus ist in einem solchen Film nicht alles , aber hier ist der Realismus ein Nichts . Denn hier sitzen die Spieler einfach nur in einem sterilen Konferenzraum mit VR Brillen auf dem Kopf vor ausgeschalteten ( !!! ) Monitoren ( die immerhin stylisch aus dem Tisch fahren , weswegen man sie wahrscheinlich gezeigt hat ) und haben nicht einmal Spielecontroler in den Händen ! Da die Spieler auch offenbar keinerlei Mikros oder ähnliches haben , sich aber im Spiel ständig miteinander unterhalten , schreien sie wahrscheinlich einfach durch den gesamten Raum und die anderen ignorieren es eben , wenn ein Satz nicht für sie gemeint war . Auch wieso die Spieler in der Realität die Schmerzen des Spieles so realistisch erfahren können , obwohl sie in Allerwelts-Klamotten herumsitzen , bleibt ein Geheimnis .
Zudem behalten die Spieler auch genau ihre Eigenschaften aus der realen Welt ( was ja genau das Gegenteil von dem ist , was man als Gamer will ! ) , denn der Bodyguard ist ein toller Kämpfer , alle anderen haben keinerlei Fähigkeiten , während der kleine Junge so hilflos ist , dass man sich fragt , warum man ihn überhaupt in das Spiel gelassen hat .
Klar , dass man auch nicht auf die Idee gekommen ist , irgendwelche typischen Spielelemente in den Film zu übertragen . Ob vielleicht ein paar Extraleben , Bonusgegenstände , verschiedene Level , Gesundheitsanzeigen oder auch mal ein paar Glitches . Auch scheint das Spiel selbst keinerlei Ziel zu bieten , außer , dass sich ein paar Leute abmurksen sollen und sporadisch mal ein Dino vorbeischaut . Ein Ziel , dass es für die Spieler zu erreichen gibt , habe ich jedenfalls nicht entdecken können .
Dazu kommen die übliche asiatische Portion Schmalz , eine Geschichte die keine ist und nicht sonderlich überzeugend geschriebene Figuren . Alle Nicht Asiaten ( bis auf das Kind ) sind hinterhältiges und feiges Kanonenfutter ( würde das umgekehrt in einem Film gezeigt werden , wäre das schon ziemlich grenzwertig ) , Leute die sich 30 Sekunden kennen sind sofort Freunde fürs gesamte Leben , dem selbstlosen Held geht es nicht ums Geld sondern er will seinem Sohn eine Freude machen ( zuzuschauen scheint der Sohn aber trotzdem nicht ) und die drei übelwichtigen Spitzen Gamer wirken so als hätten sie nie einen Joystick oder Gamepad in der Hand gehabt , sondern wie zwei Bodybuilder und eine Fachkraft aus dem Nagelstudio . Diese Drei sind dann auch noch so blöde den Quellcode des Spieles während des Spielens stehlen zu wollen ( wie denn bitte ??? ) und das natürlich vor ( behaupteten ) 35 Millionen Zuschauern . Dabei legen sie natürlich ein solch mieses und bösartiges Verhalten an den Tag , dass es sie beim Rest der Menschheit für alle Zeit in Misskredit bringen muss . Da haben Big Brother Teilnehmer wohl mehr Verständnis dafür wie man sich " richtig " vor Zuschauern zu benehmen hat .
Witzig wird es dann allerdings , wenn man sich im Spiel tränenreich und hochdramatisch von jenen verabschiedet , die gerade ihren " Verletzungen " erlegen , so als läge derjenige wirklich im Sterben . Ebenso wie die große Siegerehrung für Erheiterung sorgen kann , bei der zwar zwei Leute jeweils 5 Millionen Dollar gewonnen ( Spoiler : es gibt noch einen unerwarteten Bonusgewinn , damit der arme Student auch sein Geld bekommt ) und die Bösen alles verloren haben , sich die paar umstehenden Leutchen aber weniger freuen , als wenn einem Tombolagewinner im örtlichen Rewe ein 25,- Euro Gutschein für die Obstabteilung überreicht worden wäre .
Fazit : Lächerliche Jurassic Park Version , in der ganze Szenen geklaut wurden ( z.B. T-Rex verfolgt Jeep ) und die keinerlei Verständnis für Computerspiele hat . Für ein paar ganz anständig gemachte Dinos ( T-Rex und Raptoren ) und ein paar stimmige Szenerien ( Felsen , leerstehende Fabrik ) kann man mal reinschalten , wenn einen die genannten Punkte nicht stören oder man darüber lachen kann . Aber wenn ich mir noch mal chinesische Dino Action ansehen will , dann lieber noch mal " Metamorphosis " ...