“Bruce is one of the nicest kindest man I’ve had the pleasure of meeting and working with. Every time, we try to get a little more cheekier and I think it’s one thing that perhaps doesn’t come across through some of the films but we are very conscious and aware of the films we are making. Everyone reads the reviews and hears the feedback. There is a lot of meta elements that are at play that are always permeating through the subtext. It’s our little way of nodding to Bruce’s legacy and doing the story and the characters justice. I can’t speak highly enough of the man. He’s a great individual.”
~ John Edward Drake
Wahrlich unermüdlich im Suchen nach neuen Herausforderungen und dem Bemühen um den guten Ruf einerseits und die Befriedigung des Publikums andererseits hat sich Hollywood-Ikone und letzter cineastischer Actionheld Bruce Willis voller Lobeshymnen an die Umsetzung des Skriptes zu Gasoline Alley gemacht und für die Inszenierung an Kinohoffnung John Edward Drake gewandt. Drake, Schaffer und Macher auch der letzten gemeinsamen Glanzstücke Apex, Cosmic Sin und American Siege hat hierbei sogar weitere namhafte Darsteller verpflichten können, als Zeichen der Wertschätzung sind der berühmte der beiden Wilson-Brüder und Devon Sawa vor allem auch anwesend; produktionstechnisch steckt wie neusten häufiger 308 Entertainment dahinter, die Willis seinen zweiten Frühling beschert haben oder je nach Zählung auch den dritten:
Als Jimmy Jayne [ Devon Sawa ], der Besitzer und Betreiber eines Tätowierstudios namens "Gasoline Alley" mitten in der Arbeit Besuch von den Detectives Bill Freeman [ Bruce Willis ] und Fred Vargas [ Luke Wilson ] bekommt und nach seinem Verbleib die Nacht zuvor ge- und befragt wird, weiß der ehemals (wegen Körperverletzung) auch im Gefängnis eingesessene Jayne sofort, dass dies Ärger bedeutet. Sein Feuerzeug und damit auch seine Fingerabdrücke sind die einzigen Hinweise, die die Polizei bei einem brutalen Mehrfachmord gefunden hat, zudem hat Jayne eines der Opfer gerade die Nacht zuvor kennengelernt und wurde auch mit der Frau gesehen. Als er selber nachforschen will, stößt er zudem in ein Wespennest.
Willis, der mittlerweile ganze Klein- und Kleinstfirmen wie BondIt Media Capital, Buffalo 8 Productions, Head Gear Films, Highland Film Group (HFG) usw. usf. mit seinem Schaffen fördert und ernährt, wird hier nach Sawa als Hauptdarsteller in zweiter Nennung genannt, Sawa ist auch in der ersten Szene zu sichten – die im Übrigen in einer richtigen Stadt spielt und nicht wie zuletzt irgendwo in einer Kuhbläke oder direkt im Wald – und dort beim fleißig sinnieren, rauchen und zusätzlich den braunen Fusel trinken. "A man running from shadows", und ein Typ, der bald in noch viel mehr Ärger steckt. Vier tote Mädchen, und ein Utensil am Tatort, dass zwei Detectives direkt zu ihm in die Ladentür führt. "Am I the only suspect?" - "Person of interest."
Erzählt wird das als Thriller, aber slow-burn, als Suche, als Neo Noir, als Ermittlung in dunklen Kreisen und düsteren Gefilden, mit der Beimischung eines Polizeifilmes und der Variante des Crimes; archaisch fast, die preiswerte trockene Strecke nutzend und sich dort bequem machen und dies auch routiniert. Das Amerika hier ist eher das Amerika von früher, hinten weht die Flagge, vorne wird die Mittelschicht oder mehr der untere Teil davon präsentiert, die Bars, die Tattoostudios, die Billardhallen, die Tankstopp, und das Polizeirevier; die Sonne knallt trotzdem oder immer noch und die Bewegungen und die Dialoge sind etwas knarzig und reduziert. "Now the only suspect description we got is of a Caucasian shitkicker. You seen any of those lately?" - "Get the fuck out of my shop." - "I actually think we're done here and we probably don't need to tell you this, but don't leave the country, hell, don't leave the county." Zwischendurch steht nach einem Zwischenfall an einer Eisenbahnschranke eine Verfolgungsjagd an, das ist eher mäßig aufregend und das ist eher ein Spiel; es reicht aber, dass Jimmy sich eine Waffe zulegt und die Angelegenheit von einer anderen Warte aus beginnt.
Drake, der zusammen mit Tom Sierchio das Skript geschrieben hat, versucht sich hier ausdauernd an einer traditionellen Detektivgeschichte und an einer Pulp Story, an einem Einer gegen Alle, ein Kampf gegen die Windmühlen, mit Überhang in das Showbusiness, auch von der unteren Warte aus, dem Gang in die und dem Blick aus den Abgründen, mit Leuten, die nie etwas Besseres als dieses Schlangenloch gesehen haben und sich Zeit ihres Lebens unten abstrampeln und dort eigentlich auch zufrieden sind, sich arrangiert haben und/oder resigniert. Das hat seinen eigenen morbiden Reiz, eine Art B-Picture Chinatown, fotografiert wie von Peter Hyams, teilweise wird die Geschichte auch Meta: Sawa, der in The Fanatic (2019) einen Hollywood-Star im Actiongenre gespielt hat, als einer dieser "moody motherfucker", der hier im Film öfters mit einem (jungen) Hollywood-Star im Actiongenre kommuniziert und interagiert, und sich selber in den letzten Jahren mit bspw. Escape Plan: The Extractors, Disturbing the Peace oder Jarhead: Law of Return im gleichen Umfeld ausprobiert. Sawa ist auch in fast jeder Szene zu sehen und zu sichten, es ist seine Story und es ist sein Film; dabei ist allerdings der Aufhänger des Ganzen seltsam egal, und er bleibt dem Zuschauer auch gleichgültig, ungeachtet dessen, wie oft man ihn hier in einer Rückblende erneut anspielt.