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Im Sommer 2018 lagen die entscheidenden globalen Krisen noch in der Zukunft und die Medienberichte konzentrierten sich mehrheitlich auf die Fußballweltmeisterschaft. Bis eine Nachricht aus Thailand die Runde machte, dass eine Jugendsportmannschaft nach einem Monsun in einer Höhle eingeschlossen ist und die Zeit für eine Rettung drängt.
Nach drei Verfilmungen nimmt sich Regisseur Ron Howard („A Beautiful Mind“) des Stoffes an und macht daraus glücklicherweise kein reines Heldenepos.

Nach einem Trainingsspiel unternehmen zwölf Spieler des Fußballteams nebst Trainer einen Ausflug in die nahe gelegene Tham Luang Höhle und werden vom Monsun überrascht. Erst Tage später werden Rettungskräfte nach Mitteilungen besorgter Eltern mobilisiert und internationale Hilfe angeboten. Auch die britischen Höhlentaucher Rick (Viggo Mortsensen) und John (Colin Farrell) reisen zum Einsatzort und entdecken die Überlebenden nach einem langen Tauchgang. Doch damit beginnen erst die Widrigkeiten der Rettung…

Nach latentem Starkregen war die Höhle über weite Teile überflutet, es gibt nur einen Zugang und um die Überlebenden innerhalb schmaler Gänge und zahlreicher Windungen zu erreichen, benötigen Spezialisten über sechs Stunden für eine Distanz von 2500 Metern. Doch nicht nur den Rettungsschwimmern wurde einiges abverlangt, denn die ausharrenden Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren mussten eine ungeheure Disziplin mitbringen, um die Dauer von zehn Tagen bis zur Entdeckung mithilfe von Meditation zu überstehen.

Folgerichtig spielen sich viele Szenen des Rettungsdramas unter Wasser ab und obgleich am Rande ein wenig taktiert wird und anfangs etwas Kompetenzgerangel besteht, muss erst noch eine Lösung gefunden werden, die Überlebenden zum Ausgang zu bringen, ohne dass diese erst stundenlang tauchen müssten, was überdies nur Profis gelingen kann.
In diesem Kontext sind nicht nur Zeiteinblendungen hilfreich, sondern diverse Grafiken, welche Wege und Distanzen veranschaulichen.

Während verschiedene Tauchgänge, nicht zuletzt aufgrund eines effektiv abgestimmten Sounddesigns und sauberer Kamera durchaus Spannung erzeugen, ist es um die Figurenzeichnungen mehr schlecht als recht bestellt. Über die Eingeschlossenen erfährt man lediglich einige Randdaten, doch für die Situation der Wartenden interessiert sich der Stoff kaum. Doch auch die Taucher bleiben weitgehend unnahbar, da sie recht pragmatisch zu Werke gehen, was jedoch die emotionale Komponente weitgehend außer acht lässt. Diese spiegelt sich eher anhand besorgter Eltern am Rande des Geschehens wider.

Neben Mortensen und Farrell finden sich mit Joel Edgerton, Tom Bateman und Paul Gleeson drei weitere bekannte Namen, welche mehr physisch denn mimisch gefordert werden. Weitgehend authentisch kommt die Rettungsaktion schon rüber, wobei Momente des intensiven Nägelkauens eher ausbleiben und die letzte halbe Stunde auf dramaturgische Spitzen verzichtet. Die Überlänge von 149 Minuten macht sich von daher zwar bemerkbar, doch aufgrund der tadellosen Ausstattung und dem soliden Handwerk dürften Freunde des klassischen Katastrophenfilms dennoch angesprochen werden.
6,5 von 10

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