Review

Der introvertierte Möchtegern-Drehbuchautor Daniel Devine hegt eine ungesunde Obsession bezüglich der Schauspielerin Laurie Cardell und schreibt sogar an dem Skript für eine Dokumentation über das Leben der skandalumwitterten Aktrice. Als Daniels frisch aus dem Knast entlassener Bruder Nathan überraschend bei ihm auftaucht und von dem Projekt Wind bekommt, setzt dieser sich die fixe Idee in den Kopf, dass die Cardell sich in „Asylum Days“ (so der Titel der Doku) doch selbst spielen könnte. Da Nathans Versuche, Laurie das Drehbuch seines Bruders am Set ihres neuesten Films unterzujubeln, fehlschlagen, tickt dieser aus und ermordet zunächst ihre Assistentin Denise, bevor er den Star von der Straße weg entführt. So kann „Asylum Days“ also endlich in Produktion gehen und ein passender Drehort ist ebenfalls schnell gefunden: Die ausgebrannten Ruinen des „Saint Claire“-Waisenhauses, in dem Laurie nach dem Unfall-Tod ihrer Eltern einige Jahre ihrer Kindheit verbracht hat. Dieser Ort birgt jedoch ein düsteres Geheimnis, das den Devine-Brüdern noch zum Verhängnis werden soll… Tja, und dieses „düstere Geheimnis“, das dem Zuschauer in Form ebenso unglaubwürdiger wie immens lächerlicher Wendungen während des Schluss-Drittels präsentiert wird, hat es wirklich in sich und dürfte diejenigen, die dieses billige Direct-to-DVD-Filmchen bis zum bitteren Ende durchstehen, wohl zu wahren Lachstürmen hinreißen… und das, obwohl das Ganze eigentlich ein „ernsthafter“ Thriller und keine Parodie auf das Genre sein möchte. In der beschämend schlechten Inszenierung von Thomas Elliott, deren Umfang sogar noch von so manchem Fernsehfilm der Woche überboten wird, ist aus „Asylum Days – Der Killer in dir“ aber leider nur ein handlungs-mäßig abstrus zusammengestoppelter und inhaltlich eh vollkommen an den Haaren herbeigezogener Trash-Klopper geworden, der in seinem Bereich ohne große Mühe einen wenig glanzvollen Tiefstpunkt markiert. Was als oberflächliches Geschwister-Drama beginnt, das es natürlich nie und nimmer mit einem echten Psychogramm à la David Cronenbergs „Die Unzertrennlichen“ aufnehmen kann, macht mit dem Kidnapping der Schauspielerin, die bisweilen recht brachial zur Mitwirkung an „ihrer“ Dokumentation gezwungen wird, einen recht unvermittelten Schlenker in Richtung gängiger Terror-Streifen, nur um dann schließlich in einem äußerst stupiden Slasher-Finale zu münden. Aufgefüllt ist das alles mit nur allzu typischen polizeilichen Ermittlungs-Szenen, die genauso gut auch aus einem x-beliebigen Krimi stammen könnten. Doch nicht nur der eigentlichen Geschichte fehlt es an einer klaren Linie, auch die Darsteller mühen sich echt vergeblich mit ihren eindimensional geschriebenen Charakteren ab, denen vom Drehbuch zu allem Überfluss auch noch solche hochgeistigen Dialog-Perlen wie „Die Vergangenheit ist vergangen. Deshalb heißt sie ja Vergangenheit.“ in den Mund gelegt werden. Und nur, um es noch einmal mit Nachdruck zu erwähnen: nein, „Asylum Days – Der Killer in dir“ ist tatsächlich KEINE (!) Komödie!

2/10

Details
Ähnliche Filme