X (2022)

Texas 1979. Eine Gruppe junger Filmemacher macht sich auf den Weg zu einer abgeschiedenen Farm mitten im Nirgendwo, um dort endlich den Film zu drehen, der ihnen zum Durchbruch verhelfen soll – einen Erwachsenenfilm. Doch als die zurückgezogen lebenden Farmbesitzer dem Treiben ihrer Gäste auf die Spur kommen, gerät der kreative Trip zum Kampf auf Leben und Tod.

Leider beginnt dieser Kampf relativ spät, denn die gesamte erste Stunde wird eigentlich von Dialogen regiert, die teilweise richtig unterirdisch sind. Da Regisseur Ti West das ganze aber als eine Hommage an die Slasher-Filme der 70 er Jahre sieht, ist das anderseits wieder in Ordnung, denn auch da wurde tonnenweise dummes Zeug gelabert, bis es dann mal los ging.

Der Regisseur ist zwiespältig. Neben totalem Schrott wie CABIN FEVER 2 oder TRIGGER MAN, stehen auch durchaus gelungene Werke in seiner Vita wie zum Beispiel HOUSE OF THE DEVIL und sein Mitwirken an der großartigen Serie THEM (hat nichts mit dem gleichnamigen Streifen zu tun)

Sieht man das ganze als eine Hommage hat er eigentlich alles richtig gemacht. Wer allerdings einen Streifen sehen möchte, bei dem es von Anfang an zur Sache geht, muss sich erstmal durch fast eine Stunde Dauergerammel quälen, denn die „Filmemacher“ drehen einen Pornofilm mit Pseudo-Handlung.

Die letzten 40 Minuten wird man dann durch blutige Szenen und auch durchaus spannende, teilweise sogar auch skurrile Momente (ich sag nur „Fick mich“, als ich echt laut lachen musste) gut unterhalten.

Alles richtig gemacht hat man bei der Besetzung. Da einem alle Charaktere unsympathisch sind, weiß man nicht, welcher nun als nächste ins Gras beißt, denn das Schicksal der gesamten Protagonisten ist einem scheissegal.

Nun ist es natürlich schwer dies objektiv zu bewerten. Sieht man das ganze, wie oben erwähnt, als eine liebevolle Hommage der 70er ist er gelungen. Will man aber einen spannenden Horrorfilm sehen, der mit den heutigen Sehgewohnheiten kompatibel ist, muss man ewig warten, bist endlich mal etwas passiert.

Das Internet ergießt sich gerade zu in Lobeshymnen, die ich nur bedingt verstehen kann. Ich Denke von 3 bis 9 ist hier an Bewertungen alles möglich.