Kimi (2022)

Netter, kleiner Thriller…14.03.2022

Worum geht es?

Die Gründe werden nicht näher erläutert, doch Angela leidet an Agoraphobie und ist auch sonst recht merkwürdig…stetiges Desinfizieren der Hände und andere Eigenheiten. In Summe keine wirklich sympathische Figur, mit der man mitleiden möchte. Das aber ändert sich, als Angela, die als Datenauswerterin eines neuen sprachaktivierbaren digitalen Assistenten namens Kimi arbeitet, bei einer Auswertung einen Mord belauscht. Der Firmeninhaber will das aufgrund des nahenden Börsengangs unter den Teppich kehren, was Angela so gar nicht gefällt. Also wagt sie sich raus aus der Wohnung, um dem FBI zu berichten…eine Reise, die wieder in der Wohnung und mit der Auseinandersetzung mit drei Mietgangstern endet. Angela entpuppt sich als harte Nuß, bekommt Hilfe vom Nachbar gegenüber, und natürlich kriegt jeder das, was er verdient.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Ja, ein leckerer Happen zwischendurch

Warum?

Man kann diesen Film auch als Symbol für die Coronazeit nehmen. Die Figuren reden vom Lockdown, viele tragen Masken, Abstand halten wird ganz groß geschrieben…und manch einer kommt aus dem daheimbleiben nicht mehr raus. Dazu die Geschichte rund um eine moderne Version von Siri oder Alexa samt dem passenden kleinen Mord, der zufällig aufgedeckt wird, das paßt gut zusammen, ist zwar nicht neu, aber von Regisseur Soderbergh auf den Punkt inszeniert. Spannend ist das Treiben allemal, zum Schluß dann auch noch mit ein bißchen Nagelpistolenhärte, hier auch mal so richtig kompromißlos. Zoe Kravitz macht einen guten Job, insbesondere den verhuschten Gang und das menschenfeindliche Verhalten kriegt sie prima hin. Zusammengefaßt ein solider Thrillerhappen mit dem nötigen Unterbau, auf den Punkt inszeniert, die Zeichen der aktuellen Zeit widerspiegelnd – 8/10.