Jurassic World - Ein neues Zeitalter (2022)

Review beinhaltet Spoiler

Ein neuer Jurassic Park/World Film. Die schlechten Kritiken haben zwar meine Erwartungshaltung etwas gedrückt, aber ich hatte keine Angst um den Film. Schließlich gefiel mir auch "Fallen Kingdom", der zuvor auch schon verrissen wurde. Selbst wenn der Film so einfallslos wie Jurassic Park 3 wäre, wäre ich zufrieden gewesen: Ich hatte Bock auf Dino-Action im Blockbusterformat.
Nun sitze ich hier und und bin tatsächlich ähnlich wütend und enttäuscht wie ich zuletzt nach den Totalausfällen wie den letzten beiden Star Wars Filmen, Terminator Dark Fate, Independence Day 2 oder The Predator war.

2,5 Stunden mit wenigen Actionhighlights, vielen Logiklöchern, eine Story die nur von banalen Zufällen lebt und die Welle des Woke-ism reitet. Was fehlte aber am meisten im Film: Dino-Action. Was waren das noch für Momente in allen Vorgängern als zum ersten und wiederholten Male ein Dino oder eine Herde imposant auf der Leinwand zum Jurassic Park Theme erschien. Hier gibt man sich gar nicht die Mühe die Dinos imposant zu inzenieren. Sie sind einfach nur da ... so wie die Hintergrundaliens in der Cantina oder Jabba´s Palast bei Star Wars. Die Dinos hätten locker aus dem Film geschrieben werden können, ohne das mann es mitkriegt da sie kaum Teil er Handlung sind. Dafür im Mittelpunkt der Story: Heuschrecken und Kloning.
Anstatt der zu Recht erwarteten Survival-Action bzw. eines Kampfes zwischen den Dinos und der Menschheit ist der Großteil des Plots eine Detektivgeschichte... eigentlich zwei unabhängige (schlechte) James-Bond Abklatsch-Stories, da hier zwei unterschiedliche Personengruppen unahängig unterschiedliche Spy-Thriller-plots nachgehen. Was hat dies in einem Film, bei dem es um Dinos gehen sollte, zu suchen? Keine Ahnung?
Warum gehen eine Biologin, Paläontologen und Parkwächter eigentlich auf diese Undercovermissionen anstelle der Behörden, Geheimdienste oder der gar total abwesenden Polizei? Keine Ahnung! Aber egal, denn diese Amateur-James-Bonds sind zufälligerweise so gut vernetzt und haben immer so ein großes Glück, das dies alles ein Kinderspiel ist. Ein ehemaliger Arbeitskollege von Claire ist nun zufälligerweise bei der CIA und plaudert nützliche Geheiminfos aus. Super. Ein ehemaliger Kollege von Owen hingegen arbeitet undercover als irgendwas Wichtiges in Malta und ergibt sich als Action-Sidekick. So klein ist die Welt! Claire findet absolut zufällig eine wichtige Zeugin ... mit der selben Taktik/Glück wie einst Homer Simpson seine Ansprechperson in Indien fand!
Dr. Grant und Dr. Saddler hingegen haben Glück das Dr. Ian Malcomb für die böse Organsation arbeitet und ihnen hilft, diese zu infiltrieren. Nebenbei ist deren Tourguide bzw. die rechte Hand des Oberbösen sowie der Serienbaddy Dr. Wu auch "Ratten" bzw. turnen zum Guten. Was für eine glückliche Fügung ... und was für ein unfähiger Scheissladen von Bösewicht-Konzern! Die "Helden" können ungestört durch die Anlage des Baddies laufen, Macie (das Mädchen aus Fallen Kingdom) kann fast problemlos entfliehen und trifft zufällig auf Saddler und Grant ... Sicherheitspersonal gab es nicht im Budget oder was?
Während Claire/Owen auf Malta und Grant/Holdo in den Gängen der Konzernzentrale rumspionieren hat der Film mich verloren. Es wurde Langweilig und die Dinos waren kaum mehr Teil des Geschehens.

Warum zum Geier arbeitet Dr Ian Malcomb, ein Philosoph, für den großen bösen Bio-Konzern und labert da irgenwelche Leute voll? Dort zu arbeiten macht weder für Ian irgendeinen Sinn noch macht es Sinn das die baddies ihn eingestellt haben. Das wäre so als wenn Greta Thunberg für Spectre und Anna Lena Baerbock für Mr. Burns arbeiten würden!
Der Böse ist übrigens Dodgson, der selbe Dodgson der im ersten Teil Mr Nedry den Sprühsahnebehälter für den Embryodiebstahl gab. Damit dies jeder Dödel, der nicht mit allen Charakteren und Namen im Jurassic-Universum klar kommt, auch visuell mitbekommt hat Dodgson eben diesen Sahnebehälter als Erinnerungstück und schleppt den in der Flucht mit sich. Wie ist der wieder an den dran gekommen nachdem der im Park verloren ging und vor allen Dingen: Was will er damit? Welchen Wert hat das Ding für ihn? Das wäre so als würde sich Dr. No die von 007 zermatschte Tarantel ins Regal legen!
Macie´s Backgroundstory wurde übrigens retconned. Erklärung: Damit sie "geschützt wird" wurde zuvor fälschlicherweise behauptet, sie stamme gänzlich "aus Reagenzgläsern". In der neuen Wirklichkeit hat sich nur ihre Mutter selbst künstlich befruchtet (wie es die Dinos machen). Die Lüge mit der Retorte ist doch viel verächtlicher als die Eigenbefruchtung!
Ach ja, da die Welt, wie bereits im film zuvor etabliert, so klein ist, kannte Dr. Saddler natürlich Macie´s Mutter.

Der Film lebt nur von der einen Idee: Die Legacy-Caraktere und die neuen Charaktere zusammen zu bringen (Dinos sind hier wie erwähnt kaum der Rede Wert). Das diese Zusammenführung absolut an den Haaren herbeigezogen ist (Detektivstories) war bereits erwähnt. Neben Ian Malcomb muss aber auch die Motivation von Dr Grant hinterfragt werden, bei dieser Sache mitzumachen. Warum braucht Admiral Holdo eigentlich Dr. Grant für diese Undercovermission? Dieser schleicht ihr fast nutzlos wie ein treuer Dackel hinterher. Wie in einem schlechten Fanfic finden die beiden natürlich am Ende "endlich" zueinander" ... passenderweise wurde natürlich erwähnt das Holdo sich zuvor geschieden hat. Was für eine Sülze.
Aber es werden auch neue Charactere eingeführt: Eine Piloten, die für die baddies fliegt und völlig zufällig auf Claire trifft und aus dem Nix die Seiten wechselt. Ein typischer "strong female character" der sich natürlich noch als bisexuell outet. Es ist so als ob der Film nach Strichliste die übliche "Message" einhämmern will.

Im dritten Akt des Films hat man nun einen Haufen Charaktere. Is ja auch gar kein Problem, wenn davon auch ein paar das übliche Opferlamm spielen dürfen und so wie viele andere der größeren Nebenfiguren des Franchises (Gennaro; Tembo, Samuel L. Jackson, Eddie Karr; Masrani; Zarausw. ) dem spannungsbogen zu Gute und zu unserer Unterhaltung als Dinofutter enden würden. Man hätte auch im sechsten Teil erwarten können, das ein Legacycharacter geopfert wird, bspw. Ian Malcomb, dessen Präsenz im Film sowieso stupide war (s.o.). Stattdessen kriegt es der große böse Dino nicht geschissen auch nur einen von einer Gruppe aus sieben (!) zu erwischen!
Es gibt ein Happy End, aber die versprochene "big conclusion" des Franchises, die sich mit der Problematk "Dino und Menschen existieren nun parallel" beschäftigt, gibt es nicht. Die Situation am Ende des Films ist genauso wie am Anfang des Films ... bis auf die Tatsache das die Heuschreckenplage beseitigt wurde... Hmpf!

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