Das Beste was die Pandemie zustande gebracht hat?
Lieber Bo,
egal wie allein, egal wie bekloppt,
danke, dass du einen solchen Streich in der Pandemie hast rausgekloppt.
Fast ein Jahr voller Wahnsinn und Fleiß,
dieses Monument der Einsamkeit und Schaffenskraft war es wert diesen Preis.
Sei dir sicher, du bist nicht allein und redest vielen aus der Seele,
noch dazu kommen ein paar der coolsten Songs des Jahres aus deiner Kehle.
„Bo Burnham: Inside“ auf Netflix muss man momentan einfach seh'n,
schnell musste ich die bald erscheinende Vinyl ersteh'n.
Zwischen Videoalbum, Tagebuch und kreativer Schleusenöffnung,
sind das schon ein paar humorvolle Bohnen der feinsten Röstung.
Jetzt bin ich Fan, etwas Passenderes konnte ich in den letzten 18 Monaten nicht finden,
diesen Typen könnte man wohl noch nichtmal eine Künstlersperre auf den Bauch binden.
So viele Gedanken, kreuz und quer und doch gebunden zu 'nem Strauß,
der für die meisten austauschbaren Comedians wohl wäre ein viel zu intimer Graus.
Themen von bizarr bis akut, von erheiternd bis unfassbar dunkel,
ich hoffe ich mit meinen Worten dir schick' 'nen gescheiten Funkel.
Denn deine Collage zwischen Comedyshow und Film, zwischen Tonwunderwerk und Beschäftigungstherapie,
hat mich lachen und staunen lassen, wie ich es sonst in diesem Jahr getan hab' nie.
The Weeknd trifft auf Weird Al Yankovic,
hiermit machst du Corona offiziell zu deiner Bitch.
Ich sitze zuhause und gucke Filme, schreib' hier und da ein paar Worte,
und du haust ein solches Gemisch aus Satire und Schmerz raus, bist von 'ner ganz and'ren Sorte.
Dein „Inside“ ist außen, innen und überall,
es müssen einfach mehr hören diesen menschelnden Lockdownurknall.
Also Ofdb, löscht dieses Werk auf keinen Fall,
denn es durchbricht ganz bewusst die Grenzen von Medium und Schall.
Denn auch wenn es viel mehr ist als „nur“ Film oder Fernseh'n,
kann man nicht anders als diesen Geniestreich zu fühlen und zu versteh'n.
Fazit: grandios, geradeaus, gelungen - weit, weit, weit über seinen Haustürrand hinaus! Chapeau!