Review
von Leimbacher-Mario
Wendigo, Schlendrigo, Penndrigo
Ein Mann und sein bester Freund im Wald beim Wandern. Die Verlobte wartet daheim, mit der der eine unterschwellig gar nicht wirklich zufrieden scheint und was Besseres für seinen Best Buddy im Kopf hat. Doch bevor diese brodelnden und eigentlich ziemlich unfairen Gefühle richtig an der Oberfläche aufkochen können, kommt ihnen ein Drigentrip und ein alter Waldgeist (?) irgendwo zwischen Bigfoot und Dämon dazwischen und lässt den eifersüchtigen Trauzeugen gefährlich durchdrehen…
„The Retreat“ ist meiner Meinung nach ein genauso austauschbarer und nichtssagender Film wie sein schon vielfach benutzter Titel. Das Monsterdesign hat etwas, wird bei längerem Draufhalten aber eher unfreiwillig komisch. Der freundschaftliche und menschliche Kern der Geschichte geht unter und ist einem bei den blöden, unausgemalten Charakterschablonen eigentlich auch egal. Das ständige Hin und Her in seiner Erzählweise zwischen Einbildung und Wahrheit entfernt einen noch weiter von der möglichen Realität samt seiner grausamen Auswirkungen. Und der seichte Grusler dreht sich für meinen Geschmack einfach viel zu lange im Kreis. Und mündet dann in einer billigen wie blassen Auflösung. Für mich hätte das maximal für einen Kurzfilm gereicht. Als 90-Minütiger ging mir das gehörig gegen den Strich und machte mich müder als ein drittklassiger Podcast mit monotoner Stimme. Viel zu wenig Fleisch an den kalken Knochen. Ein paar wenige nette Shots spielen über seiner Gesamtliga.
Fazit: ein lahmer psychologischer Schnee-, Best Friend- und JGA-Grusler, der mehr Haken schlägt als seine Stummelbeine vertragen können. Öde.