Ein ganz typischer Bay…20.08.2022
Der Rahmen
Blöd, wenn man zu wenig Geld hat und die Ehegattin eine Operation braucht, die von der Krankenversicherung nicht finanziert wird. In Deutschland kaum denkbar, in den USA schon – und somit ist der Boden bereitet für einen falsche Entscheidung des Ehemannes Will, der sich wegen einer Finanzspritze an seinen Adoptivbruder Danny wendet. Dieser ist aber ebenfalls klamm, da er all sein Bares in die Vorbereitung eines Bankraubs investiert hat, bei dem Will nun, letzte Chance, als Fahrer mittun soll. Der Raub läuft natürlich schief, die Flucht gelingt Will und Danny vorerst in einem Krankenwagen…doch man hat einen angeschossenen Cop und eine Rettungssanitäterin mit an Bord. Da ist guter Rat teuer: man will den Krankenwagen loswerden, die Beute behalten und den Cop retten. Das alles geschieht während einer Dauerverfolgungsjagd durch Los Angeles, denn diverse Polizeibehörden sind Danny schon lange auf den Fersen und wollen ihn unbedingt schnappen.
Gucken oder nicht?
Eine ganz klare Empfehlung, hier wird das Gaspedal kontinuierlich durchgetreten.
Warum?
Von Michael Bay habe ich, bis auf die Transformers-Serie, fast alle Filme gesehen. Diese zeichneten sich immer durch einen hohen Actionanteil, große Ästhetik in ebendiesen Szenen deren innovative Gestaltung aus, dazu aberwitzige Kamerafahrten und fast immer die amerikanische Flagge fein ins Sonnenlicht gerückt. Auch hier ist all das vorhanden, bis auf die Fahne, und es tut gut, mal wieder einen Film zu gucken, dem man ein höheres Budget ansieht, das nicht für schlechte Computertricks, sondern für sauber inszenierte, packende Actionmomente investiert wurde. Jake Gyllenhaal als Bankräuber blüht in seiner Schurkenrolle auf, und auch die restlichen Darsteller sind prima, die Sanitäterin ist nicht nur als Quotenfrau an Bord. Und so wohnt man einem bis zum Schluß fesselnden Actionthriller bei, der alles hat, was man als Freund des ruppigen Films gern an Bord hat – bis hin zu den coolen Onelinern der verschiedenen Beteiligten. Michael Bay hat nichts verlernt und scheint der letzte Recke des echten Actionfilms zu sein…hoffen wir, daß er noch die Gelegenheit für ein paar ähnlich gelagerte Streifen bekommt.
Die Note
Von der ersten Minute an hohes Tempo, Schußwechsel, Autostunts, dazu gute Darsteller, schwerelose Kamerafahrten, in Summe ein Genuß ohne Manko, seit langem der beste Film, den ich gesehen habe - 10/10.