Review

Es ist mal wieder Zeit, einen Film der schundig-witzigen Softsexwelle zu besprechen. Jener deutschen Welle, die mit seinen Einspielergebnissen US-Klassiker weit hinter sich ließen und irgendwie jeder Deutsche sehen wollte, obwohl er es die Meisten wohl nie zugeben werden. Ende der 80er Jahre war diese Welle allerdings schon etwas abgeflaut und nicht mehr so ganz präsent, doch so einige Filme gab es auch damals noch, genauso wie heute. Und mit "Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter" wurde sogar noch einmal ein absoluter Trash-Klassiker im Genre geboren, der von Freunden dieser Softsexfilmchen sehnlichst, in seiner ungekürzten Form, auf DVD erwartet wird. Ehrlich gesagt, ist dies aber nicht so ganz verständlich. Denn die Sache mit dem "Kurpfuscher..." ist zwar wirklich herzlich trashig, aber nicht wirklich sexistisch (im filmischen Sinn).

"Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter" ist Trash pur. Selten gab es so derartig viel gequirlte Kacke im deutschen Kino zu sehen, selbst im Genre-Bereich. Es geht um einen schmuddeligen Medizinpantscher, der sein angebliches Wundermittel versucht unter die Leute zu bringen. Eines Tages wird er dabei mit einem echten Doktor verwechselt und in einem kleinen Dorf als Arzt angestellt. Bald gesellen sich noch drei Damen hinzu, für die Dorfgemeinschaft die angeblichen Töchter des Kurpfuschers, die gleich mal als Krankenschwestern eingestellt werden. Und als dann der wirkliche Arzt auftaucht, ist das Chaos perfekt.... Ne, Leute "Der Kurpfuscher..." ist mal wieder ein Filmchen, dass zeigt wie man aus Scheisse Gold machen kann. Was hier wieder einmal für eine hohle, blödsinnige und wirklich vollkommen realitätsferne Handlung drinnen streckt, bekommt man so hart nur selten vors Gesicht gesetzt. Dieses Drehbuch kann einfach nur im allertiefsten Suff entstanden sein, anders kommt wohl selbst der hohleste Geist nicht auf solch einen Inhalt.

Und trotzdem muss man wieder einmal Lachen. Lachen über die gepfeffert geistlosen Dialoge, die natürlich meist im tiefbayrischsten Dialekt gesprochen werden. Über die unglaubliche Hohlheit der Figuren und über die wirklich süffisant dämliche Inszenierung, die dem Fass den Boden ausschlägt. Schon die Schulmädchen-Reports besassen jetzt nicht unbedingt das höchste Filmniveau (auch wenn ich diese Filme dennoch liebe), aber gegen das was der Zuschauer hier zu Gesicht bekommt, sind diese schon regelrecht anspruchsvoll. Wer sich im Vorfeld (ob nun beabsichtigt oder unbeabsichtigt) bereits das Hirn weggesoffen hat, der wird hierdran jedenfalls seine Freude daran haben.

Schade nur, dass man sich im Hauptpunkt eines jeden Sexfilmes, dem Sex, so großzügig zurück gehalten hat. Denn im Gegensatz zu den Schulmädchen-Reports, oder meinetwegen auch Filmen wie "Liebe in der dritten Dimension", gibt es hier wirklich nur ab und an mal etwas nackte Haut zu sehen und die Sexszenen kann man an einer Hand abzählen. Zudem sind diese Szenen auch so etwas von unprofessionell hergestellt und gespielt worden, dass einem unbewusst fast schon ein "sogar zu Blöd zum Ficken" raus rutscht. Und das obwohl mit Sibylle Rauch sogar ein deutsches Sexsternchen mit unter der Bumsgemeinschaft zu finden ist.

Sowieso runden die Darsteller das trashige Treiben noch in ihren Grundfesten ab. Die Sexdarsteller sind, wie schon gerade erwähnt, nicht nur zum Schauspielern zu blöd, sondern sollten auch noch mal bei Dr. Sommer vorbeischauen, wie man ES wirklich macht. Alle anderen Darsteller, die nicht zum "Ringelpitz mit Anfassen" eingeladen wurden, sind allerdings auch nicht besser. Hauptdarsteller, Stanglwirt-Batzi Peter Steiner, ist hier wieder einmal die Peinlichkeit in Person und kann mit einem Talent aufwarten, dass wohl selbst der billigste Amateur noch zu übersteigen vermag. Es ist einfach ein Grauen, wie schmerzlich schlecht und unkomisch er doch ist. Anders dagegen z. Bsp. Sexfilm-Abonnentin Rosl Mayr, die schon in so vielen anderen Softsex-Klamotten, den wirklich komischen Part der greißen alten Dame im Sündenpfuhl miemen durfte und auch hier wieder die besten (vielleicht sogar die einzig wirklichen) Lacher einstecken kann. Sie ist und bleibt einfach das Juwel im deutschen Sexfilmeinerlei, die schon so manchen Schnulli mit ihrer Anwesenheit aufwerten konnte und auch diesen "Kurpfuscher"-Schmarrn zu retten vermag, zumindest vor den Tiefstnoten. Schade, dass sie erst im Finale ihren Auftritt hat. Alle anderen sind dagegen genauso dämlich wie die Hauptperson.

Fazit: Als einer der Softsex-Klamotten-Klassiker gehandelt, entpuppt sich "Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter" als ein absolutes Trash-Produkt, dass wirklich so derartig mit Müll und Schmarrn vollgestopft wurde, dass der Trash-Freak sich wieder in seinem Element befindet, zumindest wenn er sein Hirn vorher in die Schublade gesteckt oder es sich vorher rausgev..., ich meine natürlich weggesoffen hat. Humor der absolut niveaulosesten Sorte, gepaart mit ein paar wenigen, schlecht gemachten Sex-Einlagen, die die FSK 18-Freigabe heutzutage mehr als nur lächerlich wirken läßt. Wer also mal wieder Lust auf so etwas hat, der kann sich bedienen. Für mehr als 2,5 Punkte, die aufgrund Rosl Mayrs Auftritt aufgerundet werden, reicht es aber selbst auf der Trash-Fun-Skala nicht. Dann doch lieber zum "Schulmädchen-Report" greifen!

Wertung: 2,5+/10 Punkte

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