iHaveCNit: Shattered (2022) – Luis Prieto – Leonine
Deutscher Kinostart: 24.11.2022
gesehen am 28.11.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 20 – 21:15 Uhr
Der klassische Erotikthriller, bei dem für mich vor allem Paul Verhoevens „Basic Instinct“ und John McNaughtons „Wild Things“ die filmischen Favoriten sind, ist ein Genre, dass quasi nur noch ein Schattendasein fristet und es ab und an nur noch wenige Titel sowohl ins Heimkino als auch Kino schaffen. Einer dieser Filme, der bereits im Januar in den USA gestartet ist, sollte erst hierzulande einen Start im Heimkino erhalten, bis man sich für eine Kinoauswertung entschieden hat – und durchaus mit einer groß angelegten Plakat-Kampagne und einem prozyklischen Auftritt von Produzentin Veronica Ferres, ihrer Tochter und Hauptdarstellerin Lilly Krug und der Schauspielgröße John Malkovich beim TV-Erfolgsformat „Wetten dass …?“ scheint man ein wenig Hoffnung darin zu haben. Da ein Erotikthriller durchaus ein wenig Erfrischung in meinen Filmkalender bringen kann und der Trailer sowie die Werbung bei „Wetten dass …?“ mein Interesse geweckt hat, war ich einfach mal gespannt, was mich erwartet.
Der sich in Scheidung befindliche Tech-Millionär Chris lebt einsam und zurückgezogen in seiner stilvoll eingerichteten Villa. Bei einem Einkauf in der Nacht trifft er auf die attraktive Sky, die er bei m Weinkauf berät und ihr eine Fahrgelegenheit anbietet. Da Sky scheinbar Probleme mit ihrer Mitbewohnerin in einer Motelanlage hat bietet er ihr an, in seine Villa mitzukommen. Es entbrennt eine leidenschaftliche Affäre der Beiden, die eine extreme Richtung einschlägt, als Sky bei Chris einzieht, um ihn nach einem bei einem Angriff zerschmettertes Bein zu pflegen und kurze Zeit später auch die Mitbewohnerin von Sky tot aufgefunden wird.
Eingangs war ich bei „Shattered“ durchaus interessiert und fasziniert und gespannt, wohin die Reise des mit 92 Minuten kompakten Erotikthrillers hingeht, denn das doch recht minimalistische Setting, die Konzentration auf wenige Charaktere und auch die doch sehr einnehmende, attraktive, manipulative und geheimnisvolle Performance von Lilly Krug geht eingangs für mich noch sehr gut auf. Bis der Film dann im Verlauf inmitten seiner recht offensichtlichen Referenzen an filmische Vorbilder sehr rudimentäre, nicht immer glaubwürdig herausgearbeitete und unzufrieden stellende Auflösungen präsentiert, denn hier wäre durchaus mehr Potential drin gewesen. Denn so interessant auch die Gastauftritte von John Malkovich und Frank Grillo sind – da wäre mehr drin gewesen.
„Shattered“ – My First Look – 6/10 Punkte.