Im Grunde ist der Umstand reichlich grotesk, einen Film innerhalb einer Pandemie zu drehen, der den Filmdreh während einer Pandemie thematisiert. Letztlich ist „The Bubble“ jedoch mehr eine Satire auf die Filmindustrie selbst, während einige Corona-Maßnahmen überwiegend im ersten Drittel behandelt werden.
Herbst 2020: In einem abgelegenen Hotel irgendwo in England haben sich neben der Crew auch die sechs Hauptdarsteller eingefunden, um den Blockbuster „Cliff Beast 6“ zu drehen. Doch nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich Covid19 machen den Betroffenen zu schaffen. Nach mehrmaliger Quarantäne springt der erste ab und der Produzent engagiert ein Sicherheitsteam, welches seinen Tätigkeiten übereifrig nachgeht…
Der Film im Film ist ein gern verwendetes Motiv, woraus sich immer mal wieder eine Meta-Ebene ergibt. Szenen werden vor Greenscreen gedreht, der Zuschauer erhält jedoch den Eindruck eines nahezu fertigen Produkts, wobei die Dinos (wohl eine Anspielung auf die katastrophalen Drehbedingungen bei „Jurassic World 3“) und die Umgebungen recht ansehnlich gestaltet wurden.
Regisseur Judd Apatow („Jungfrau (40), männlich, sucht…“) fehlt allerdings ein wenig der rote Faden, ein konkretes Ziel, denn nicht selten wirkt der Stoff episodenhaft und willkürlich, was sich auch bei den eigentlichen Dreharbeiten abzeichnet. Trotz einiger bekannter Gesichter wie David Duchovny, Karen Gillan oder Leslie Mann gibt es keinen Lead-Charakter, sondern jeder erhält im Wechsel eine kleine Anekdote, wobei zuweilen etwas zuviel auf TikTok und Konsorten eingegangen und das kollektive Tanzbein geschwungen wird.
Besser wird der Stoff immer dann, wenn er weniger herumalbert und sich auf Situationskomik und Pointen konzentriert, etwa bei aufeinander folgenden Versuchen einer Reanimation, die stets skurriler ausfallen. Hier beweist Apatow ein gutes Händchen fürs Timing, welches an anderen Stellen oftmals fehlt, zumal das Werk mit satten 126 Minuten deutlich zu lang ausgefallen ist. Für diese Laufzeit ist die Gagdichte schlicht zu gering und es gibt einige weniger witzige Laufzeitstrecker wie der Tanz mit einem Dino.
Die gut gelaunten Mimen halten indes recht ordentlich bei Laune und auch diverse Cameos (James McAvoy, John Cena oder John Lithgow) verfehlen ihre Wirkung nicht. Allerdings mangelt es an zynischen Momenten, inszenatorischen Highlights und dem Mut, überhaupt mal deutlich über die Stränge zu schlagen. Die Hiebe gegenüber der vermeintlich steinigen Hollywood-Fabrik sitzen zwar weitgehend, wozu auch die treffende Pointe passt, doch unterm Strich hätte dem Streifen etwas mehr Biss gut getan.
Knapp
6 von 10