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Inhalt:
Seit hunderten von Jahren herrscht Krieg zwischen Vampiren und Werwöflen (Lycanern). Als Selene, die zu ersterer Gruppe gehört, eines Nachts ein paar Lycaner beobachtet, die Menschen Michael verfolgen, findet sie heraus, dass die Werwölfe sich wieder zunehmend verbreitet haben. Die Lage spitzt sich zu, da in einigen Tagen die Erweckung eines neuen Vampirherrschers erfolgen soll. Und warum sind die Lycaner hinter Michael her?

Leichte Enttäuschung macht sich breit, wenn die Namen der Beteiligten über die Leinwand flimmern. Natürlich erwartet niemand bei solch einem Film eine großartig Komplexe oder intelligente Story. Aber es sollte schon eine vorhanden sein, die ein passendes und spannendes Grundgerüst zu bieten hat. Und da liegt das Problem von Underworld. Die Geschichte wirkt konstruiert und bietet einige Wendungen, die entweder voraussagbar oder ganz einfach erzwungen wirken. Von der leidenschaftslos Dargestellten Liebesgeschichte ganz zu schweigen. Da wird auch mal gern der Ausgang zumindest eines Subplots totgeschwiegen. Ein paar Logikbugs drängen sich auch noch auf. Wenn die Werwölfe wissen, wo sich die Vampire ihr Häuschen haben, warum starten sie nicht mal einen Angriff bei Tageslicht? So als Beispiel. Klar, Blade war auch nicht Faust, aber er bot doch den einen oder anderen Aha-Effekt. Die Charaktere sind so blass wie ihre weiße Schminke.
Wobei Kate Beckinsale in ihrem engen Latexanzug wohl der Hingucker des Films ist. Sie macht wirklich eine gute Figur. Der Film stellt ihre Figur auch in den Mittelpunkt und man merkt, dass er wohl eher auf die Vampir- als Werwolffans zugeschnitten ist.
Sehr gut gelungen hingegen ist die Optik. Was für Matrix das Grün, ist für Underworld das Blau; ein den gesamten Film durch begleitendes Farbfilter. Dadurch wird die kühle Atmosphäre unterstrichen. Der Film spielt komplett nachts bzw. in der Dunkelheit, was mal erfrischend konsequent war. Die Sets und Bauten sind teils modern und zwischendurch mit gotischen Elementen versehen.
Action gibt's auch ab und an. Diese beschränkt sich jedoch meist auf Ballereien, die auf die Dauer ermüdend wirken, da sie kaum etwas Neues bieten, obwohl sie professionell in Szene gesetzt worden sind. Im wahrsten Sinne des Wortes blutleer sind die Nahkämpfe. Kaum Gore. Ich meine... Vampire und Werwölfe gehen natürlich nicht zimperlich miteinander um, aber es hätte der Atmosphäre nicht geschadet, wenn das noch expliziter gewesen wäre. Denn spätestens, wenn der dritte Werwolf in die Kamera statt in den Blutsauger beißt, ist der Witz gegessen. Und warum kommt am Schluss einer der X-Men vor? Seit wann haben Vampire ein Spiegelbild? Brauchen Werwölfe keine Frauen?

Fazit:
Außen toll, innen naja. Schöne Optik macht eben noch keinen guten Film. Zu undurchdacht die Geschichte, umso schöner die Optik. Kate Beckinsale ist einfach großartig anzusehen. Insgesamt ein moderner Vampirfilm, dessen Inhalt die Kiddies wohl zu begeistern vermag. Wenn ich hirnlose Vampiraction sehen will, ziehe ich Blade auf alle Fälle vor. Verschenktes Potential. 6/10

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