Seit Jahrhunderten tobt ein erbitterter Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen. Inmitten der hochgerüsteten Mordkommandos befindet sich Werwolf-Jägerin Selene (Kate Beckinsale), die nicht nur einen aufgrund seiner Genstruktur eminent wichtigen Menschen beschützt sondern gleichzeitig auch Verrat in den eigenen Reihen aufdeckt.
Len Wisemans "Underworld" entpuppt sich als ein zwar wenig anspruchsvolles aber nichtsdestotrotz sehr unterhaltsames Actionspektakel, das neben seiner wuchtigen, rockigen Soundkulisse und der sehr düsteren, meist blaugetönten Optik in erster Linie durch seine coolen Effekte besticht. Werwölfe morphen sehr ansehlich, Schusswechsel kommen dynamisch daher und auch der ein oder andere CGI-Goreeffekt weiss durchaus zu gefallen. Doch bei aller vordergründigen Unterhaltung wird insgesamt nicht ganz die Klasse eines "Blade" erreicht, was primär der leicht verquasten Story zuzuschreiben ist. Es fehlt ein klarer roter Faden bzw ein festes Ziel, auf weches die actionlastige Handlung hinsteuert. Stattdessen verliert sich "Underworld" mit zunehmender Dauer sichtbar in seinen einzelnen Storyelementen von Verschwörung, Rassenkrieg und lange zurückliegenden, düsteren Geheimnissen. Am Ende scheinen zwar die meisten bösen Buben erledigt, was das Ganze aber nun gebracht hat, bleibt einigermaßen unklar - abgesehen von einer totsicheren Fortsetzung.
Da "Underworld" gemessen an seinen Möglichkeiten jedoch über eine technisch exzellente Umsetzung verfügt, in die sogar die trostlosen Ostblock-Kulissen endlich mal ansprechend eingebunden wurden, kann ich Len Wisemans atmosphärischen Vampiractioner recht bedenkenlos weiterempfehlen - denn auch schauspielerisch geht das Ganze voll in Ordnung. Kate Beckinsale würde ich gerne wieder als schlagfertige Selene sehen, ebenso wie Michael Corvin-Darsteller Scott Speedman. Schade, daß die Story nicht immer überzeugen kann und auch actionseitig noch etwas Finetuning möglich gewesen wäre.