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Das Schicksal führt den jungen Will Turner (Orlando Bloom) und den Piraten Jack Sparrow (Johnny Depp) zusammen: Beide jagen Barbossa (Geoffrey Rush), seines Zeichens Kapitän der "Black Pearl", dem letzten, wirklich gefährlichen Piratenschiff der Karibik. Während es Sparrow auf einen sagenumwobenen Schatz abgesehen hat, möchte Turner seine große Liebe Elizabeth (Keira Knightley), die Tochter des Gouverneurs aus den Fängen der Piraten befreien. Doch diese sind verflucht und haben ganz eigene Pläne mit dem Mädchen...

Schon im Vorfeld wurde "Fluch der Karibik" als der Sommerhit schlechthin bezeichnet, der das angestaubte Genre des Piratenfilms neu beleben sollte. Basierend auf einer Disney - Geschichte schuf Regisseur Gore Verbinski eine Ausstattungsorgie sondergleichen. Zusätzlich geben sich hier einige von Hollywoods angesagtesten Superstars die Klinke in die Hand.
Leider fehlt dem Film jedoch eine entscheidende Zutat: Individualität. Wie viel zu häufig bei Bruckheimer Produktionen ist die Optik praktisch identisch mit vorangegangenen Blockbustern aus dem gleichen Hause, wie "Armageddon", "The Rock" oder auch "Con Air". Konnte man das bei einigen der eben genannten Werke noch gut verschmerzen, stört dieser Fakt bei "Fluch der Karibik" ganz erheblich. Natürlich ist dieser Kritikpunkt absolut subjektiv, jedoch hat er mir den Film verdorben. Die pathetische Grundästhetik der Bilder und Aufnahmen, wenn sie auch nicht durchgehend im Vordergrund steht, ist auf jeden Fall vorhanden und meiner Meinung nach in einem märchenhaften Abenteuerfilm unangebracht.
Zusätzlich ist auch der Soundtrack harmonietechnisch praktisch identisch mit dem von "The Rock". Zum Teil klingen zwar auch Töne an, die sich wirklich nach einem Piratenfilm anhören, größtenteils ist der Score aber leider völlig austauschbar. Dieser Punkt trägt auch dazu bei, dass keine richtige Atmosphäre aufkommen will.

Die Schauspieler zeigen sich allerdings extrem spielfreudig und gut aufgelegt. Allen voran ist es natürlich Johnny Depp, der hier die Gunst des Publikums auf seiner Seite hat. Zwar bewegt er sich so häufig, als stände er unter Drogen, dass man denken könnte, er spielt gar nicht, sondern kann nicht anders, aber die leicht feminine Art, die er seinem Charakter abgewinnt, sorgt doch für den einen oder anderen Lacher. Ein ums andere Mal fühlt man sich bei seiner Performance an "Fear and Loathing in Las Vegas" erinnert.
Orlando Bloom, besser bekannt als Legolas aus "Herr der Ringe" spielt souverän, kann aber keine Akzente setzen. Gleiches gilt für Keira Knightley in der Rolle der Elisabeth, die ihre Rolle zwar gut ausfüllt, jedoch nicht viel mehr zu tun hat, als gut auszusehen.
Sehr gut gefallen hat mir Geoffrey Rush als Barbossa, der einen wirklich guten Bösewicht abgibt und seine Figur teilweise als Karikatur darstellt, was sehr gut passt.

Das Drehbuch setzt sehr auf komödiantische Dialoge, die größtenteils auch gelungen sind und nur in wenigen Szenen stören. Ab und zu entsteht der Eindruck, dass diese in erster Linie dazu dienen, um den Film zu entschärfen, da die zombifizierten Piraten teilweise wirklich schrecklich aussehen. Die Spezialeffekte sind natürlich absolute Oberklasse. Besonders die Computeranimationen der Crew von der "Black Pearl" sehen wirklich gut aus.

Insgesamt kommt unter dem Strich ein sicherer Hit heraus, der auch in Deutschland wie eine Bombe einschlagen wird. Dass meine Wertung trotzdem so niedrig ausgefallen ist, liegt an der oben genannten und für mich unerträglichen Ästhetik der Bilder. Wer diesen Punkt jedoch verschmerzen kann, dürfte bestens unterhalten werden.
4/10 Punkte

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