Fluch der Karibik ist Bombastkino wie man es von Actionspezialist und Produzent Jerry Bruckheimer erwartet: Laut, schnell, witzig, unkompliziert - und ganz dem Trend folgend absolut jugendfrei. Im Grunde genommen funktioniert das Ganze auch relativ gut, so daß die 140 Filmminuten bei entsprechender technischer Ausstattung wie im Fluge vergehen. Langeweile ist hier ein absolutes Fremdwort, stets gibt es etwas auf die Augen oder Ohren: Explodierende Schiffe, wilde Seeschlachten, komödiantische Einlagen, das obligatorische Happyend -alles verpackt in eine wunderbar detaillierte und stimmungsvoll nachempfunde Karibikatmosphäre und garniert von einem bombastischen Soundtrack und tollen Darstellern.
Doch wie so oft in letzter Zeit bleibt nach dem Abspann der schmälernde Gedanke, daß hier mehr draus hätte werden können. Die Story entwickelt sich zwar rasant vorran womit der Zuschauer vor nervigen Längen verschohnt bleibt - jedoch über die Tatsache, daß wenig Substanz und Tiefe vorhanden sind, kann keine Rasanz der Welt und kein noch so teurer Effekt gänzlich hinwegtäuschen. Beispielsweise hätte man genauer auf das Verhältnis der einzelnen Charaktere eingehen können oder ein tragisches Ereignis einbauen können... wär vielleicht besser gewesen ;)
Auch muss ich kritisieren, daß ähnlich T3 wieder einmal viel zu viel Humor in den Streifen gepresst wurde. Freilich kann man über die meisten Gags lachen oder zumindest schmunzeln, dennoch wirkt der Film in Sachen Witz überladen. Von einem Piratenabenteuer erwarte ich ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und nach Mögkichkeit auch etwas Tiefe ähnlich dem Klassiker "Die Schatzinsel".
Nichtsdestotrotz ist Fluch der Karibik tolles Popkornkino, vollgestopft mit Spezialeffekten, einer Portion Grusel und einer Riesenladung Humor, das in jedem Fall ein Eintrittsgeld wert ist!