Review

Kann ein Film funktionieren, der auf einer Attraktion in Disney World basiert? Und wie er kann!!!!

Story:
Jack Sparrow (genial Johnny Depp) der "wohl schlechteste Pirat den die Welt je gesehen hat " ist nach einer Meuterei von seiner Crew, unter Führung von seinem ersten Offizier Barbossa (Geoffrey Rush), auf einer einsamen Insel ausgesetzt worden. Als er Jahre später nach "Port Royal" kommt, wird er verhaftet und soll gehängt werden. Doch bevor das geschieht, wird die Stadt von einer Truppe Piraten angegriffen, die Sparrow erstaunlich bekannt vorkommen. Die Crew, auf der ein Fluch lastet, entführt Elizabeth (Keira Knightley)Tochter des Governeurs, wird aber vom Waffenschmied Will Turner (Orlando Bloom), der sich gezwungenermaßen mit Sparrow zusammen getan hat, verfolgt. Die beiden folgen den Piraten bis in deren geheime Insel, nur um dort festzustellen, das nicht Elizabeth diejenige ist, die dem Fluch ein Ende machen kann.

Mehr von der erstaunlich guten Story zu verraten wäre schade, da sie einige nette Wendungen und unvorhergesehene Kniffe bietet.
Der Film sprüht nur so vor Witz und komischen Einlagen, aber auch die Action kommt nicht zu kurz, was sich insbesondere in den beeindruckenden Seeschlachten zeigt, die wohl ihres gleichen suchen. Auch die Effekte sind von unglaublicher Brillanz. Die nahtlose Verwandlung der Piraten in Skelette sobald sie in Berührung mit dem Mondlicht kommen ist perfekt von ILM umgesetzt worden. Auch wenn man am Ende fast den Eindruck bekommt, das sie es etwas übertreiben möchten. Da wechseln die Darsteller fast schon im Sekundentakt ihr Aussehen. Trotzdem sehr beeindruckend.
Regisseur Gore Verbinski vergisst aber neben allem Witz und aller Action auch den Gruselfaktor nicht. Die Skelette sehen durchaus gespenstisch aus, und am Anfang als der Nebel durch die Straßen von Port Royal zieht hat man fast den Eindruck man befinde sich in "The Flog". Was Kameraarbeit und Schnitttechnik angeht ist der Film nahezu perfekt. Langeweile kommt erst gar nicht auf, und das trotz 2 1/2 Stunden Laufzeit.

Das was diesen Film aber letztendlich wirklich zu einem unglaublichen Vergnügen macht ist Johnny Depp. Nach eigenen Aussagen legte er die Rolle des Piraten an Rocklegende Keith Richards an, und das sieht man. Er scheint sich in einem ständig benebelten Zustand zu befinden. Sein wilder Fuchteln mit den Händen und die torkelnden Bewegungen unterstreichen das ganze noch. Seine übertriebene Spielweise passt so perfekt zu dem Charakter, dass man ihn einfach lieben muss. Auch merkt man ihm in jeder einzelnen Szene den Spaß an, den er an den Dreharbeiten gehabt haben muss.
Die anderen Darsteller kommen zwar nicht an diese Leistung heran, wissen aber durchweg zu gefallen. Egal ob jetzt Keira Knightley als süße aber resolute Elizabeth, Orlando Bloom als Will Turner ( Sohn des berühmt berüchtigten "Schuhriemen-Turner" ) oder Geoffrey Rush als verfluchter Piratenkapitän Barbossa. Selten hat man Schauspielern so eindeutig angesehen, das der Dreh ein einziger Spaß war.

Und das ist auch der Film: Ein einziger riesiger Spaß, der alles bietet was man für perfekte Popcorn-Unterhaltung braucht: Grusel, Witz, Action skurrile Charaktere.
Wenn es mal eine Verfilmung von "Monkey Island" geben sollte, dann sollte sie so sein. Ein absolutes Highlight dieses Jahres, und der (Spät- )Sommer Film des Jahres.
Deshalb 9 von 10 Punkten.

Details
Ähnliche Filme