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Finger weg von verfluchten Schätzen

Die Karibik im 17. Jahrhundert - Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) setzt im wahrsten Sinne des Wortes Fuß in Port Royal, bevor sein Boot absäuft. Nach der Beförderungszeremonie von Commodore Norrington sieht er, wie Gouvernorstochter Elizabeth (Keira Knightly) ins Meer stürzt und rettet sie. Doch Undank ist der Welten Lohn und so landet er als bekannter Pirat im Gefängnis.

Allzu lange verweilen muss er dort nicht, denn nachts greift Captain Barbossa (Geoffrey Rush) mit seiner Crew Port Royal an und entführt Elizabeth. Dies geschieht nicht ohne Grund, denn sie hat ein Medallion, dass Teil eines uralten, verfluchten Schatzes ist. Dieser Fluch hat Barbossa und seine Männer befallen, die nun schon 10 Jahre als Untote durch die Weltgeschichte schippern. Mit dem Blut von Elizabeth könnte der Fluch gebrochen werden. Zusammen mit Schmied Will Turner (Orlando Bloom) begibt sich Sparrow auf Rettungsmission. Er will sein Schiff, Turner seine Geliebte.


Fluch Der Karibik war ein Auftakt nach Maß für eine mittlerweile 4 Teile umfassende Reihe, die geschickt alle gewohnten Elemente alter Piratenfilme aufgreift, diese aber zeitgemäß präsentiert.

Gewürzt werden die üblichen Seeschlachten und Säbelduelle mit einer üppigen Portion Humor, welche sich über den kompletten Film erstreckt. Das ist sehr gut gelungen, denn so schwingt neben der durchaus ernsthaften Handlung immer ein Augenzwinkern mit und das Geschehen wird aufgelockert.

Star des Spektakels ist ganz klar Johnny Depp, der ja bekanntermaßen ein Faible für verrückte und/oder außergewöhnliche Charaktere hat und in Jack Sparrow vermutlich seine Traumfigur gefunden hat. Der etwas tuntige, vermeintlich immer leicht angesäuselt wirkende Piratenkapitän sorgt für jede Menge lustige Momente und schafft es immer wieder, auch aus scheinbar ausweglosen Situationen zu entkommen. Auch wenn er manchmal hilflos wirkt und auf seine Freunde angewiesen ist bewahrt er dennoch seine Souveränität.

Nicht minder stark spielen auch Geoffrey Rush, Keira Knightley und Orlando Bloom ihre Charaktere und erfüllen so ihre Aufgaben der Sidekicks bzw. des Gegenspielers mit Bravour. Überhaupt wirkt keine einzige Figur überflüssig, selbst kleine Nebenrollen haben gute Momente und tragen zum Fortgang der Story bei.

Diese wird trotz einer Länge von beinahe zweieinhalb Stunden sehr temporeich und flüssig erzählt, da man sich primär auch Action konzentriert und langatmige Dialogpassagen außen vor bleiben, was dankenswerterweise auch auf die unvermeidliche Lovestory zwischen Elizabeth und Will zutrifft, die nur am Rande gestreift wird und sich gut einfügt.

Actiontechnisch gibt es viel handgemachtes zu sehen, was durchaus begrüßenswert ist. CGI kommt lediglich bei den animierten untoten Piraten zum Einsatz, die aber sehr gut aussehen und ein klein wenig an die Untoten aus Army Of Darkness erinnern. Brutal wird es aber nicht, bei allem Geballer und Säbelrasseln wird kein Blut vergossen, was natürlich dem - bei einem Blockbuster wie diesem üblichen - PG13 Rating geschuldet ist. Es wäre sicher schön gewesen, wenn es die eine oder andere blutige Szene gegeben hätte, wirklich schlimm ist es in diesem Fall aber nicht.

Zusammen mit dem stimmungsvollen, bombastischen Soundtrack ergibt das ein äußerst kurzweiliges Filmvergnügen, dem auch die folgenden Teile in nichts nachstehen. Sparrow sollte definitiv im heimischen Hafen ankern.

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